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Dienstag, 31. Dezember 2013

Guten Rutsch und frohes neues Jahr 2014...

Lange schon wollte ich einen Blog über Ruinen anfangen....im Dezember 2013 bin ich jetzt endlich mal dazu gekommen.

Mal sehen, was 2014 an Neuem so bringt.

Zudem habe ich mir vorgenommen, immer wieder mal ein Objekt aus meinem Archiv-Fundus hier vorzustellen.

Da dürfte ich mehr haben, als in 2014 zu schaffen wäre....

Für 2013 schließe ich jetzt aber.

In diesem Sinne wünsche ich

"Guten Rutsch und frohes neues Jahr 2014".






Ziegelei Heinrich Schnermann, Wettringen (III. / Abschluss)

Ziegelei Heinrich Schnermann, Wettringen

Im Verlauf der 1990-er Jahre begann bei schrumpfenden Absatzmengen die / eine erneute Marktbereinigung unter den Ziegelherstellern.

Schnermann vertreten durch einen Geschäftsführer 
mit "polnisch klingendem Namen" beginnend mit "W" trat am Markt lange Zeit rel. preisaktiv auf.

Ursächlich hierfür war wohl das Problem nicht optimaler Ware. 
Das betraf einmal die Maßhaltigkeit.

Zudem fehlte es wohl -vermtl.- auch schon an Geld für die Entwicklung neuer Produkte mit besserem Wärmedämmverhalten, was wiederum dann auch noch neue Maschinen erfordert hätte....however.
Zumindest am Standort Wettringen.

Eines schönen Tages dann meldete sich der obige Herr W. bei mir und verabschiedete sich verbunden mit dem Hinweis, dass die Ziegelwerke Schnermann von der Wienerberger-Ziegelindustrie 
übernommen worden seien. 
Das mag um 1995 bis 1997 gewesen sein.

Unter der Regie von Wienerberger lief die Produktion dann noch kurze Zeit weiter. 
Vielleicht bis etwa 1999 oder 2000.

Zur Schließung hieß es, die Tonvorkommen seien ausgebeutet. Angeblich.

Die Maschinen und der Ofen wurden schnellstens angebrochen bzw. verschrottet, das Werk endgültig vom Markt genommen.

Ende. Aus. Vorbei.






















































Nach der Produktionseinstellung und der Entkernung des Werks folgte dann der übliche Weg des Abstiegs.

Einzug einer Spedition.
Auszug der Spedition.

Einzug eines "Entsorgungsunternehmens".
Auszug des Entsorgers, allerdings ohne den Abfall zu entsorgen.

Vergebliche Versuche, einen Investor für "etwas Neues" zu finden.

Teilabbruch der Gebäude.

Bei meinem Besuch (ca.) 2003-2004 sah alles schon sehr desolat aus.

Interessant vielleicht noch im Gesamtzusammenhang:

Der "Herr W." kassierte im Rahmen eines Konkurrenzverbots noch lange Zeit eine fürstliche Vergütung - seine Frau trat gleichzeitig als Importeurin für Ziegel aus Holland und Polen auf. 
Das "große W" konnte ihn auch gerichtlich nicht stoppen.

Das Schnermann-Werk in Dülmen-Buldern wurde von der Wienerberger modernisiert und läuft heute noch.

Wie sieht es heute auf dem Gelände in Wettringen aus?! Ich war schon lange nicht mehr dort....?! .... 



Ziegelei Heinrich Schnermann, Wettringen (II. / Fortsetzung)

Ziegelei Heinrich Schnermann, Wettringen

Gelegen am Ortseingang von Wettringen, die alte Ziegelei der "Ziegelwerke Heinrich Schnermann". 





Schnermann besaß einmal insgesamt zwei Ziegelwerke.
Neben dieser Ziegelei gab es dann noch ein zweites Werk in Dülmen, OT-Buldern.

Produziert wurden hier nur Hintermauerziegel, viele lange Jahre HLZ-"Gittersteine".

Diese wurden dann ab den 1960-er/1970-er Jahren ergänzt durch LHLZ-"Leichthochlochziegel", zunächst unter dem Markennamen Zibuton, später dann wurde Schnermann als Hersteller Mitglied in der "Unipor-Kooperation" und vermarktete seine Steine auch unter dem Label Unipor .




Ende der 1990-er Jahre endete dann die Ziegelproduktion am Standort Wettringen nach der Übernahme des Unternehmens durch die Wienerberger .
Eine in meinen Augen eher tragische Entwicklung....dazu später noch mehr....

Zur Marke "Zibuton" findet sich übrigens in den Weiten des WWW nichts (mehr)....

























Fortsetzung folgt.....


Ziegelei Heinrich Schnermann, Wettringen (I.)

Ziegelei Heinrich Schnermann, Wettringen

Auch schon lange Geschichte.

Für den heutigen Abend an dieser Stelle aber nur ein kleiner "Appetizer".....

Mehr dazu dann hier in Kürze.....







 

Montag, 30. Dezember 2013

(Reste II.) Ziegelei & Tongrube Pilgrim, Lüdinghausen

  
 
Ziegelei & Tongrube Pilgrim  Lüdinghausen (II.)





















Erstaunlicherweise wurde hier noch bis Ende der 1970-er / Anfang der 1980-er produziert.

Der Betrieb wurde seinerzeit auch noch rechtzeitig genug modernisiert. 
Dabei wurde der alte Ringofen durch einen damals äußerst modernen Tunnelofen ersetzt.

Dann allerdings waren die eigenen Tonvorkommen erschöpft und es erfolgte nach wirtschaftlich nicht möglichem Tonzukauf die Werksstillegung.

Die Technik wurde so weit wie möglich noch verkauft.

Produziert wurden neben Hintermauer- auch Vormauersteine und Sonderprodukte wie Drainagerohre und Kabelabdeckhauben.

Dachziegel spielten schon lange vor dem Ende der Ziegelei im Sortiment keine Rolle mehr. 

Die angrenzende Tongrube ist zwischenzeitlich mit Aushub der Erweiterung des Dortmund-Ems-Kanals verfüllt worden.
Aus dem "Loch" in der Erde ist dabei ein kleiner "Münsterländer Berg" geworden.
Zitat des alten Ziegeleibesitzers: 
"Die geben mir da so viel Geld für...."

Der Mann betrieb übrigens seinerzeit und bis vor noch geraumer Zeit auf dem Gelände einen kleinen Ziegelstein- / Klinkerhandel.
Devise: "Irgendwie muss man den Tag ja herum bekommen....und meine Frau....so stehe ich wenigstens nicht im Weg herum...."

Mittlerweile sieht der ehemalige kleine Handel sehr "verwildert" aus. 
Der Verdacht liegt nahe, dass der Mann nicht mehr kann oder sogar verstorben ist.

Die damals und noch vor wenigen Jahren leerstehenden Hallen sind mittlerweile an ein Tiefbauunternehmen vermietet oder verkauft worden.
Genau kann ich das nicht sagen.

Erstaunlich an dem Objekt war aber etwas Anderes:
Die alte Grubenlok, die mir mit Stolz präsentiert wurde, war noch vorhanden.....mir versch. Loren. 
Baujahr: 1920-er Jahre, Essen.
Das war noch Qualität....

Ob die Lok heute noch vorhanden ist?!
Wie es mit dem Gelände weiter gehen wird?!
Dazu habe ich keine aktuellen Informationen.....