Waldbröhl / Stadt der Volkstraktorenwerke...
Geschichtsartikel...Waldbröhl.de...
Gefunden auf waldbroel.de...eine schöne Ergänzung zu meinen verschiedenen vorhergehenden Beiträgen zur braunen Vergangenheit Waldbröhls...
von Hermann Jacobs
Um es vorweg zu sagen, hier soll es sich nicht um eine Aufarbeitung
der braunen Vergangenheit unserer Stadt gehen, sondern es soll der
Versuch gemacht werden, das größte jemals in Waldbröl begonnene Bauwerk,
die geplante "Adolf-Hitler-Schule" in ihrer Entstehung zu zeigen.
Wir starten am Ziegenbrunnen an der Hochstraße und wandern die
Wiedenhofstraße in Richtung Kirchenhecke. Der Anfang der Großbaustelle,
eingerichtet 1938, ist schon gleich nach dem evangelischen Gemeindehaus
am Wiedenhof mit den Bruchsteinmauern und dem Eingang zum alten Friedhof
zu sehen. Grund dafür ist die Zufahrtsstraße zur Baustelle, die erst
einmal angelegt werden musste. Das geschah mit Abraum vom später so
genannten Lehmberg. Bis dahin gab es keine vernünftige Zufahrtsstraße.
Über den Höhenrücken, der für den Bau der Adolf-Hitler-Schule
ausersehen war, führte die „Alte Straße" von Hennef nach Erdingen und
weiter in das Siegerland. Höhe: 357 m. Oben vor dem Kreisel wenden wir
uns nach links. Hier war das Zentrum der Baumaßnahme mit der Kantine,
die damals von der Metzgerei Jaspert betrieben wurde. Das Gebäude, heute
ein Schullandheim, beherbergte die Bauleitung des Architekten Professor
Clemens Klotz, Es sollte später wieder entfernt werden.
Neben der Firma Kolb und Kandelberger waren die Firmen Philip
Holzmann und Deutsche Bau AG beteiligt. Auch verschiedene kleine
Unternehmen aus der Region wie die Firma Gustav Jacobs waren auf der
Baustelle beschäftigt. Schließlich war das gesamte Projekt auch als
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme gedacht. Es arbeiteten zeitweise mehrere
hundert Arbeiter, unter anderem im Tiefbau, Beton- und Hochbau, vor
allen Dingen an den Bruchsteinmauern und in der Baustellenversorgung. Zu
diesen Zubringer-Tätigkeiten gehörten u.a. eine Bauwasserversorgung
durch eine doppelte Mannesmann-Rohrleitung aus dem Bröltal
(TyphusBrunnen) mit Übergangsstation im Bauleitungshaus, provisorische
Baustellenbeleuchtung und Baustromversorgung für Maschinen usw. Dazu
gehörte auch der Antransport von Baumaschinen, Bagger, Kipplorenbahn und
der Materialtransport von Zement, Kies und Grauwacke-Bruchsteinen.
Woher die Bruchsteine geliefert wurden, konnte ich nicht herausfinden;
der Steinbruch Puhl war wohl der nächstliegende...
...Die Baustelle "Adolf-Hitler-Schule" hatte zwei geplante Bauabschnitte:
1.
Die Kreisburg, die neben dem Bauleitungsgebäude geplant war.
Ursprünglich sollte sie auch eine Kader-Schule sein, später ein
repräsentatives Verwaltungsgebäude, vielleicht für den ganzen
Oberbergischen Kreis.
2. Die Adolf-Hitler-Schule mit dem zentralen Portal, mit den Treppen,
Plätzen und Gebäuden für ca. 480 Schüler. Diese Schule sollte vor allem
nationalsozialistische Führungskräfte heranbilden, damals also eine
"Elite-Schule".
Für die ganztägige Betreuung und Unterbringung im Internat war ca. eine
Lehrkraft pro Schüler vorgesehen. Vor allem die Bereiche des Sports
(Sportplatz, Turnhalle, Hallenbad und Freibad) waren sehr aufwändig
geplant...
Kompletter Text / weitere Bilder:
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www.waldbroel.de
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