Sonnenturm Göttingen...02.2018...
Als die Universität Göttingen 2004 aus ihren alten Gebäuden in einen
Neubau umzog, sind auch die Anlagen des Hainberg-Observatoriums frei
geworden. Hier erstellten z. B. Otto Heckmann und Hans Haffner die
„Präsepe“-Fotometrie, bis heute die genaueste Sternhaufenfotometrie auf
Film.
Das Astrographengebäude wurde 1929 unter Hans Kienle und Otto
Heckmann 180m über der Stadt errichtet, um den optisch ungünstigen
Bedingungen der historischen Gauss-Sternwarte in der Stadt zu entkommen.
Heute stehen auf dem Hainbergareal ein Spektroheliographenhaus und
dessen Nachfolgebau, ein Sonnenturm und noch ein Heizungsgebäude.
Während der Nazi-Herrschaft in den 30-er/40-er Jahren erlebte unter
Karl-Otto Kiepenheuer die Sonnenforschung einen großen Aufschwung, da
ein Zusammenhang zwischen der Sonnenaktivität und Funkstörungen entdeckt
wurde (Mögel-Dellinger-Effekt). Damit war die Sonnenforschung als
„kriegswichtig“ eingestuft worden. In der Folge wurden in Deutschland
und den im 2. Weltkrieg besetzten Gebieten Sonnenforschungsanlagen
aufgebaut.
Da der Göttinger Sonnenturm erst 1944/45 fertiggestellt
worden war, kam er nach dem Krieg zum Einsatz und diente friedlichen
Zwecken.
Nach Aufgabe der gesamten Sternwarte 2004 durch die UNI hat die AVG
gegenüber dem Land Niedersachsen ein Kaufangebot abgegeben. Der Stadt
Göttingen und dem Land wurde ein Konzept zum Erhalt und zur Nutzung des
Observatoriums vorgelegt. Da die Stadt Göttingen beim Kauf ein
Mitspracherecht hatte, bedurfte es gut 4-jähriger Verhandlungen, bis die
AVG 2008 das Observatorium kaufen konnte. Dafür erhielt der Verein eine
Spende von einem Göttinger Unternehmen aus der Optotechnik.
Seit 2007
steht das Hainberg-Observatorium unter Denkmalschutz...
----->
astronomie-nord.de
----->
www.avgoe.de
|
Bildoriginale: Dejalo/B.NRW |
...Ende...