(Nochmal) Siedlung Schüngelberg / Schüngelbergsiedlung
Ein netter/interessanter Text dazu, gefunden auf www.route-industriekultur.de :
Umgeben von Schachtanlage, Zechenbahn und Halde ist die Siedlung Schuengelberg sofort als Bergwerkssiedlung zu erkennen. Sie vereinigt  
verschiedene Baustile und Siedlungskonzeptionen aus der Geschichte des  
Wohnungsbaus für Bergleute...
... Ab 1897 griff der Wohnungsbau der Zeche Hugo auf das Gebiet westlich der
  Werksbahn über. Hier ließ die Harpener Bergbau-AG, die 1896 die  
Hugo-Aktien übernommen hatte, an der Holthauser Straße die fünf noch  
bestehenden Vierfamilienhäuser mit Kreuzgrundriss errichten. Der gleiche
  Haustyp begegnet uns im ältesten Teil der Siedlung Klapheckenhof. Die 
 Holthauser Straße war damals noch mit der Horster Straße verbunden. In 
 den Jahren 1903/04 wurde in der Nähe des Schachtes Hugo II die  
Gertrudstraße angelegt, benannt nach Gertrud Grolmann, der Gattin des  
Werksdirektors. An die Stelle der Reihung gleicher Haustypen wie in der 
 Holthauser Straße tritt hier eine Bebauung nach dem Gartenstadtmodell, 
 die Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser zu ansprechenden Straßenbildern  
zusammenfügt. Höhepunkte bilden der Torbau am Anfang...
... Die Planung des Architekten Johows sah eine Erweiterung der  
Albrechtstraße zu einem Straßenring und die Anlage eines Platzes im  
Mittelpunkt der Siedlung vor. Sie blieb unvollendet, da die Bautätigkeit
  nach dem Ersten Weltkrieg zum Erliegen kam...
Wilhelm Johow
...war ein ehemaliger deutscher Architekt und Bergwerks Direktor.
Nach einer Ausbildung ging er als 24jähriger nach Berlin zu seinem 
Bruder, der Architekt war. Um 1900 beteiligte er sich an dem Wettbewerb 
zum Bau des Pankower Rathauses,den er gewann. Johow entwarf 
Krankenhäuser, unter anderem das Pankower Krankenhaus, und viele 
Schulen. Im Ersten Weltkrieg wurde er zum Militärdienst eingezogen. Im 
Krieg hatte er 1916 ein furchtbares Erlebnis in Frankreich, das zu einem
 Nervenzusammenbruch führte. Nach Berlin zurückgekehrt, war er 
gesundheitlich nicht mehr in der Lage, sein Büro zu leiten. Ein Bruder 
vermittelte ihm deshalb eine Tätigkeit im Bergbau in Buer, wo er von 1905 bis 1929 Werksdirektor der Zeche war. Nach seinen Plänen entstand in der Albrechtstraße eine geschlossene Bebauung mit beidseitigen zweigeschossigen Häuserzeilen...

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