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Sonntag, 3. August 2014

Ziegelei Laumans, Brüggen...aufgegebenes Werk...08.2014...

Ziegelei Laumans, Brüggen
...aufgegebenes Werk...08.2014...






| Brüggen

Schicksalstag für Belegschaft


Über die Zukunft des Produktionsstandorts Brüggen haben die Ziegelwerke Laumans noch keine Entscheidung gefällt. Ein neues Dach schützt das Gebäude, in dem der Brennofen explodierte. Hier verloren 19 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz, sechs davon wurden in Bracht weiterbeschäftigt. 

Brüggen. Eine Gasexplosion in dem traditionsreichen Ziegelwerk erschütterte die Gemeinde: Morgen jährt sich der Tag des Unglücks in Brüggen. Unbekannt blieb die genaue Ursache, ungewiss ist die Zukunft des Laumans-Geländes. D Von Gabi Laue

Morgen kann Thomas N. (41) seinen "zweiten Geburtstag" feiern: Als am 15. Februar 2008 eine gewaltige Gasexplosion den Brennofen der Ziegelwerke Laumans in Schutt legte, arbeitete er ganz in der Nähe. Noch heute machen ihm Atemprobleme zu schaffen, denn damals rannte er zum Unglücksort, wo er seinen Betriebsleiter mit einem Kollegen aus dem Staub grub. "Ich habe den Schlüssel vom Gashäuschen geholt und den Schieber zugedreht. Als es aufhörte zu zischen, hörten wir den Betriebsleiter rufen: Hilfe, Hilfe!" erinnert er sich. Er sah einen Kollegen mit einer Taschenlampe auf sich zukommen, es herrschte etwa ein Meter Sicht. Der Betriebsleiter, der gegen 7.15 Uhr den Ofen zünden wollte, lag unter rund 80 Zentimeter Schutt. Die beiden halfen dem Eingeklemmten, bis die Feuerwehr ihn befreite. Am nächsten Tag sollte die Produktion anlaufen. Bis heute liegt der rund 100 Meter lange Tunnelofen brach.

Hergang nicht nachvollziehbar

Wie konnte es zu dem Unglück beim Hochfahren des Ofens kommen? Die Kripo ermittelte zusammen mit Sachverständigen der Versicherung, erklärte Geschäftsführer Gerald Laumans, aber: "Der Unfallhergang ist nicht nachvollziehbar. Es wird nie jemand erfahren, was tatsächlich die Ursache der Explosion war. Man geht von einem technischen Defekt, einem undichten Gasventil aus." Bei der Staatsanwaltschaft Krefeld sind die Akten noch nicht geschlossen. Laumans ließ durch Anwälte beantragen, das Verfahren einzustellen. Ermittelt wurde gegen Personen und die Geschäftsführung. Der Betriebsleiter kann sich, so Laumans, nicht erinnern, wie es passiert ist. Nach etlichen Krankenhausaufenthalten arbeitet er wieder – in Bracht.

Ob es an der Borner Straße weitergeht, ist nach wie vor ungewiss. "Wir haben verschiedene Konzepte in der Schublade, waren aber noch nicht in der Lage, eine Entscheidung zu treffen", sagte Gerald Laumans. 




Der Grund: Die Genehmigungsbehörde, das Staatliche Umweltamt Krefeld, habe noch nicht mitgeteilt, welche Anforderungen erfüllt sein müssen, um einen neuen Brunnen zu bauen. "Wir warten seit einem Dreivierteljahr darauf", erklärte der Geschäftsführer, der zurzeit auf der Baumesse in Utrecht Brüggener Dachziegel präsentiert und ein neues Produkt einführt. Er blickt voll Tatendrang nach vorn: "Wir wollen über Innovation neue Märkte erschließen." Auf dem Brüggener Firmengelände hat es einen Ortstermin mit der Gemeinde gegeben. Laumans: "Wir wollen investieren. Die Entschädigung ist da. Wir stehen Gewehr bei Fuß."

Thomas N. und sein Kollege bekommen die schlimmen Bilder nicht aus dem Kopf. Bis heute beschäftigen den 41-Jährigen viele Fragen, die alle mit "Warum" beginnen. Antworten hat auch er nicht gefunden.


 
Quelle: RP
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...Fortsetzung folgt...


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