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Donnerstag, 21. August 2014

Ziegeleibrache Nelskamp-Breitscheid...neuer Deponiestandort?!

Ziegeleibrache Nelskamp-Breitscheid...neuer Deponiestandort?!


Es gibt einen Vorstoß, aber der Genehmigungsweg ist lang und ungewiss

Neue Deponie in Breitscheid? ( -> Nelskamp-Breitscheid)


Ratingen-Breitscheid. Das Gespenst einer neuen Sondermülldeponie neben dem Breitscheider Kreuz geistert seit einigen Wochen durch den Ratinger Nachrichtenwald. Am nächsten Donnerstag, 14. November (2013), steht das Thema auf der Tagesordnung des Bezirksausschusses Lintorf/Breitscheid, der ab 17 Uhr in der Manege an der Jahnstraße tagt. Wie akut ist die Gefahr? Einerseits ist sie nicht wegzudiskutieren, es gibt Aktivitäten in diese Richtung. Andererseits ist man von einer etwaigen Genehmigung einer solchen Deponie noch sehr weit entfernt. Und es sprechen gewichtige Gründe dagegen, dass sie überhaupt erteilt werden kann. Bislang ist nicht einmal ein formeller Antrag bei der zuständigen Bezirksregierung worden. 

Ein Überblick über den Sachstand:
Die ersten Informationen gab es im Juni dieses Jahres. Die Bezirksregierung, die für die Genehmigung von Deponien zuständig ist, schrieb die Stadt Ratingen mit der Bitte um eine Stellungnahme an. Eine Firma namens Remineral Rohstoffverwertung und Entsorgung aus Duisburg habe eine Voranfrage wegen der Einrichtung einer Deponie (Klasse II für nicht gefährliche Abfälle mit einem höheren organischen Anteil) auf einer Austonungsfläche im Breitscheider Kreuz gestellt. Die Firma fragte an, welche Anforderungen sie im Rahmen der für den Antrag erforderlichen Umweltverträglichkeitsprüfung erfüllen müsse. 

Anfang Juli sandte die Stadtverwaltung eine Stellungnahme an die Bezirksregierung, in der sie sich deutlich gegen eine neue Deponie aussprach. Sie befindet sich damit wohl in vollem Einklang mit der gesamten Kommunalpolitik in Ratingen. Die Ablagerung von schadstoffhaltigen Abfällen stelle „potentiell eine Gefähr¬dung des Grundwassers durch mögliche Stickstoffwasser-Austritte dar“, schreibt beispielsweise die Bürger-Union. Außerdem sehe man „auch die Gefahr der Emission von Staub und Gerüchen“. Daher gelte es, eine weitere Deponie in Breitscheid „mit allen Mitteln zu verhindern“. 

Denn in dem Bereich neben der Autobahn, in dem jahrzehntelang Ton für die Herstellung von Ziegeln abgebaut worden war, gibt es bereits eine Sondermülldeponie, mit der die Stadt keine guten Erfahrungen gemacht hat. Diese Deponie, die mal „Breitscheid II“ heißt, mal „Muscheid“ nach der Betreiberfirma, gehört sogar der höchsten oberirdischen Klasse III für „besonders überwachungsbedürftige Abfälle“ an, ist aber seit fast 25 Jahren stillgelegt. Das heißt, dass nichts mehr abgelagert werden darf, aber nicht, dass sie keine Gefahren mehr birgt. Denn die Deponie Muscheid ist noch nicht saniert. 

Wie es um ihren Zustand bestellt ist, ist bei der Stadt erstaunlicherweise nicht genau bekannt. Nur die Bezirksregierung kennt die Ergebnisse von Untersuchungen und Gutachten. Sicher ist: Da die Deponie von oben nicht dicht ist, sickert Niederschlagswasser hinein, und damit dieses dann mit Abfallstoffen belastete Wasser nicht wieder hinaus und damit ins Grundwasser fließt, muss es permanent abgepumpt und fachgerecht entsorgt werden, offenbar auf Veranlassung der Bezirksregierung. In Bezug auf notwendige Sanierungsmaßnahmen ist noch ein Klageverfahren anhängig. 

Die Position der Stadt: Zunächst muss diese Deponie Muscheid endgültig saniert und gesichert werden, bevor man über eine neue Deponie in unmittelbarer Nachbarschaft überhaupt nur nachdenkt. Die Stadt hat aber auch fachliche Bedenken, dass die auserkorene Austonungsgrube überhaupt für eine Deponie taugt. „Die Eignung des vorhandenen Tones für diesen Zweck muss grundsätzlich in Frage gestellt werden“, schreibt die Stadt. Möglicherweise hat die Ziegelfabrik Nelskamp einst zu tief geschürft und so viel Ton abgebaut, dass die Restmächtigkeit der Tonschicht nicht mehr für eine natürliche Abdichtung ins darunter liegende Erdreich und damit ins Grundwasser ausreicht... 


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| 00.00 Uhr
Breitscheid
Stadt wehrt sich gegen neue Deponie
 
Von Joachim Preuss
 
Der Knaller kam zum Schluss: In der jüngsten Bezirksausschusssitzung Lintorf/Breitscheid wurden unter Top "Mitteilungen der Verwaltung" Auszüge aus einem Porteschreiben der Stadt gegen eine geplante Mülldeponie zwischen AK Breitscheid und Waldseesiedlung vorgelesen. Das Gremium war entsetzt, verlangte das Schreiben in voller Ausführung. Es wurde ans Protokoll angeheftet. Jörg Maashoff schaute sich den vierseitigen Brief an die Bezirksregierung näher an und schlägt Alarm: Mit der beantragten Deponieklasse II sei nicht zu scherzen: Das sei "etwas Böses", Industrieabfall und Schlacken etwa.
 
Die ablehnende Stellungnahme von Bürgermeister Harald Birkenkamp zu dem Vorhaben in einer ehemaligen Tongrube der Firma Nelskamp sei voll und ganz gerechtfertigt. Die Chance, dass die Bezirksregierung die Deponie gegen den Widerstand von Stadt und auch dem Kreise Mettmann genehmige, sei zwar gering. "Doch wir müssen aufpassen", sagte Maashoff gestern mit Blick auf die direkt danebenliegende Giftmülldeponie Muscheid: Auch damals habe man gedacht, dass so etwas in Ratingen nicht möglich sei. Die Realität habe die Bürger eines Besseren belehrt: Zwar ist die Kippe, auf der Fässer auch von Chemiekonzernen gelagert sein sollen, längst stillgelegt, doch sickert nach Angaben der Stadt aus der immer noch nicht sanierten Fläche "hoch belastetes Sickerwasser in erheblichen Mengen aus". So befürchtet die Stadt eine zusätzliche Infiltration von schadstoffbelastetem Sickerwasser in das Entwässerungssystem der neuen Deponie...


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Stand der Dinge/aktuell: Unklar...

...Fortsetzung folgt...



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