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Sonntag, 19. Oktober 2014

Neukalener Ziegelei...Neukalen...aktuell...10.2014...

Neukalener Ziegelei... Neukalen...aktuell...10.2014...

Gerade erst habe ich nach Infos und/oder Bildern zur Ziegelei Neukalen gefragt...denn im ersten Anlauf habe ich nichts zu diesem Thema finden können.

Im zweiten Anlauf aber...mittels "Google allmächtig"...voila...stadt-neukalen.de...








Ehemalige Ziegelei mit allen Baulichkeiten, erhaltener technischer Ausstattung, Feldbahnanlage mit Dämmen, Einschnitten und Nebeneinrichtungen

(Baudenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes für Mecklenburg-Vorpommern)

Von 1778 bis 1990 erfolgte hier die Produktion von Ziegelsteinen. 1990 übernahm die Treuhand das Ziegelwerk, welche dann den Betrieb wegen Unwirtschaftlichkeit stilllegte. Die Arbeitskräfte wurden entlassen und gingen zu 90 % in die Arbeitslosigkeit...





Die Anfänge des Ziegeleiwesens in unserer Stadt liegen fern in der Dämmerung der Vergangenheit verborgen und lassen sich nur andeutungsweise darstellen.

Den ersten indirekten Hinweis finden wir in den erhalten gebliebenen Fragmenten des ältesten Stadtbuches. 1414 wird bei einer Verpfändung ein Ackerstück genannt, welches "vor dem teghelkampe vp dat gartbruk" gelegen hat. Dieses Ackerstück befand sich also vor dem Ziegelkamp in Richtung auf das Gartsbruch zu. Der Flurname Ziegelkamp weist darauf hin, daß es bereits damals an dieser Stelle einen Ziegelofen gegeben haben muß. Sicherlich hatte man hier bald nach der Stadtgründung begonnen, die Ziegel für die Stadtmauern, Tore und kirchlichen Gebäude in mühseliger Handarbeit herzustellen.

Über diese erste Ziegelei sind nur bruchstückhafte Nachrichten überliefert. 1580 heißt es, daß ein Teil des Holzes, welches auf dem Stadtfeld durch Wind und andere Gelegenheit anfallen würde, zum Ziegelbrennen für die Gemeinde gebraucht werden soll. Bei einer Beschreibung des Amtes Neukalen im Jahre 1592 wird "der Ziegelhoff für dem Städtlein" aufgeführt. Dieser Ziegelhof vor dem Städtlein gehörte zur Hälfte dem fürstlichen Amt und zur Hälfte dem Rat der Stadt Neukalen. Alle Gebäude und Gerätschaften wurden vom Amt und der Stadt gemeinschaftlich genutzt...

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Am 19.11.1849 übernahm der 29 Jahre alte, unverheiratete Zieglergeselle Ludwig Groth aus Basse die Ziegelei als Pächter. An jährlicher Pacht mußte er 420 Reichstaler bezahlen.

1850 sind eine Trade und zwei Sümpfe vorhanden. Ein solcher Sumpf ist 5 Fuß (etwa 1,5 m) tief und mit vielen Planken als Auskleidung versehen. Hier werden nach mündlich überlieferten Rezepturen und Erfahrungen des Zieglers die Mischungen aus Lehm, Ton, Sand, Kalk, Kaff und anderen Zusätzen vorbereitet. Da schon alles sehr reparaturbedürftig ist, sollen die Sümpfe eingehen und zwei neue Traden angelegt werden.

Am 13. Mai 1850 erfolgte eine ausführliche Besichtigung der Ziegelei. Aus dem umfangreichen Protokoll lassen sich die baulichen Verhältnisse auf der Ziegelei zu dieser Zeit sehr gut erkennen...
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Nach dem Ableben des Zieglers Wilhelm Benduhn, verkaufte seine Witwe Amalie Benduhn, geb. Burmeister, das Ziegeleigrundstück sowie die dazugehörenden Ackerstücke am 1. April 1887 an den Zieglermeister Christian Wolff aus Schwaan für 4400 Mark.

Ziegler Wolff erwarb einen Teil der nördlich vom Ziegeleigelände gelegenen Ackerstücke von der Stadt. Auf dieser Fläche von 56 Quadratruten erbaute er ein Wohnhaus mit Stallungen. Es ist heute noch vorhanden und bewohnt.

Als der Ziegler Christian Wolff Anfang des Jahres 1900 starb, wurde das Ziegeleigrundstück von den Erben an den Sohn und Miterben Ziegler Heinrich Wolff verkauft. Den benötigten Ton grub man aus einer Grube am Waldrand in unmittelbarer Nähe der “Töpferkuhle” (östlich der späteren Tonkuhle, die heute auch zum Baden benutzt wird). Der Ton wurde mit Pferd und Wagen durch den alten Hohlweg zur Ziegelei gebracht. Die Steine fertigte man wie eh und je mit der Hand in Formen und brannte sie in einem kleinen Ringofen. Auf der Ziegelei waren zu dieser Zeit etwa zehn bis zwölf Männer beschäftigt.    

Heinrich Wolff war wohl nicht geschäftstüchtig genug. Er machte viele Schulden und schließlich Pleite, so daß es 1906 zu einer Zwangsversteigerung kam...

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1945 wurde auch das Ziegelwerk enteignet und in Volkseigentum übernommen. Die Produktion konnte ein Jahr später unter der Leitung des Betriebsleiters Bohm wieder aufgenommen werden, allerdings mit veralterten Maschinen. Es war ein schwerer Anfang. Der Ton mußte im Handstich gewonnen und mit Kipploren und Pferd zum Betrieb gefahren werden.

Bis 1951 arbeitete das Werk als Saisonbetrieb, d. h. die Pressenproduktion von April bis Oktober und der Ofenbetrieb von Mai bis Dezember. In den Wintermonaten war nur ein geringer Teil der 32 Belegschaftsmitglieder mit der Reparatur der Maschinen und Anlagen beschäftigt. Die anderen erhielten die Kündigung, um im folgenden Jahr ab März oder April wieder eingestellt zu werden. 

Ende 1951 konnte eine neue Aufbereitungsanlage montiert werden. Nun wurden die Arbeitskräfte ganzjährig beschäftigt, und der Betrieb produzierte durchgehend. Zur Tongewinnung stand ein Eimerkettenbagger zur Verfügung und für den Transport des Tones von der Grube zum Werk eine Diesellok. Für den Rohlingstransport von der Presse zu den Trockenanlagen, der zuvor noch mit Handschiebebühnen bewältigt wurde, kamen jetzt elektrisch betriebene Schiebebühnen zum Einsatz. 






Bis 1958 mußte die Pressenanlage zweischichtig gefahren werden. Dann wurde eine zweite Pressenanlage eingebaut, und die Schichtarbeit entfiel. Eine sehr gesundheitsschädigende Arbeit war das Ein- und Ausfahren der Rohlinge, denn in den Trockenanlagen wurde mit Rauchgas getrocknet. Zur Feuerung dienten Koks und Brikett, deren Verbrennungsgase mit Hilfe eines Exhaustors in die Trockenkammern gedrückt wurden. Eine Änderung erfolgte erst 1961 mit der Inbetriebnahme des Lufterhitzers. Die Trockenkammern wurden jetzt nur mit Warmluft beschickt, und somit fielen auch die lästigen Abgase weg.

Gebrannt werden die Ziegel nach wie vor in zwei Ringöfen. Eine schwere körperliche Arbeit war die Beschickung und Entleerung dieser Ofen. Die Beschickung erfolgte bis 1961 mit gleisgebundenen Karussellwagen, die von einem Mann von der Trocknung zum Ofen geschoben wurden. Im Ofen waren zwei Setzer, die die Rohlinge in den Ringofen setzten. Ab 1962 wurden dann gummibereifte Karussellwagen eingesetzt, die aber für den Zubringer und die Setzer keine wesentliche Arbeitserleichterung brachten.

Auch das Ausfahren aus dem Ringofen war schwer. Bis 1958 wurden die Ziegel mit einer einrädrigen Karre aus dem Ofen gefahren und auf dem Hof gestapelt; je Stapel 200 Ziegel oder gleich von Hand auf Fahrzeuge verladen. Ab 1959 wurden vierrädrige gummibereifte Plateauwagen für die Ausfahrt verwendet, wobei das Entladen dieser Wagen weiter mit der Hand vorgenommen wurde.

Erst 1961 wurden ein Portalkran und Raupendrehkran für die Stapelung der Ziegel auf dem Hof, bzw. für die Verladung eingesetzt. Damit entfiel für die Verladung der Ziegel die schwere Handarbeit. Eine wesentliche Wende im Ofenbetrieb brachte 1968 der Einsatz von Gabelstaplern mit sich, denn hiermit entfiel endlich die Handarbeit im Ringofen. Die Rohlinge werden per Hand außerhalb des Ofens zu Paketen gesetzt und mit Gabelstaplern in den Ofen gefahren. Das Ausfahren und Verladen der Ziegel erfolgt ebenfalls mit Gabelstaplern....

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...Fortsetzung folgt...



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