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Montag, 19. Dezember 2016

Verlassener Steinbruch...verlassenes Betonfertigteilwerk...Warstein...12.2016...

Verlassener Steinbruch...verlassenes Betonfertigteilwerk...Warstein...12.2016...






Stille liegt über 155 Jahren Familienunternehmen
Anna Gemünd / 20.09.2014

Es ist still in dem Gebäude an der Hauptstraße 34. Neben den Türen zeugen Namensschilder von den einstigen Büro-Bewohnern, eine vertrocknete Pflanze steht auf dem Gang, ein Röhrenfernseher im Besprechungsraum: Ein bisschen ist es wie eine Zeitreise, wenn man das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Firma Risse an der Hauptstraße betritt. Eine Reise über ein in Warstein umstrittenes Gelände.

Begonnen hat alles 1899: Der Maurermeister Franz Risse kommt von Kallenhardt nach Warstein und legt an der Hauptstraße den Grundstein für das Familienunternehmen...

...Bereits 1904 wurde an dem heutigen Standort Kalk gebrannt, wurden Betonrohre hergestellt, aber auch Grabsteine gemacht, Platten verlegt und in gewissem Umfang auch schon Steine gewonnen...




...Raymund Risse, seit 1992 Geschäftsführer von Risse Beton, erinnert sich noch gut an den „Boom“ der Betonindustrie in den 80er- und beginnenden 90er-Jahren: „In jener Zeit lag ein Schwerpunkt auf dem Tiefbau, das war deutlich zu spüren. Das bedeutete viele Investitionen, gerade nach der Wende lief das Geschäft prächtig.“ Bereits 1987 war ein hochmoderner Roboterkreislauf auf dem Gelände an der Hauptstraße errichtet worden, der Betonrohre aller Größen von 20 Zentimetern bis zu zwei Metern Durchmesser schuf. „Damals wurden pro Jahr 80 bis 90 000 Tonnen Betonfertigteile hier in Warstein gefertigt“, nennt Raymund Risse Zahlen....

...Ab 1996 begann jedoch der Niedergang: Die Situation in der ehemaligen DDR konsolidierte sich, es kam zum „ruinösen Wettbewerb“, wie Raymund Risse es nennt: „Von 1996 bis 1999 halbierten sich in etwa die Preise. Das nahm ganz schreckliche Formen an, das kann man nicht anders bezeichnen.“ 2004 war der Druck nicht kleiner geworden, im Gegenteil: Die Situation am Markt hatte sich auch für Risse zugespitzt. Gleichzeitig waren in Warstein die Planungen für die Umgehungsstraße B55n konkret geworden, die das Risse-Gelände zentral miteinbezogen...




...Wer heute das ehemalige Steinbruch- und Betonwerk-Gelände betritt, der spürt nichts von all den Kontroversen. Im Gegenteil: Hinter den verlassenen, teilweise durch Vandalismus zerstörten Produktionshallen wird es plötzlich ruhig, scheint der Lärm der Hauptstraße ganz weit weg zu sein. Bis 1972 wurde hier Stein abgebaut...

...Was künftig hier passieren wird? Raymund Risse zuckt mit den Schultern: „Ganz ehrlich: Wir wissen es nicht. Jetzt hängt alles an den Plänen für die B55n.“
Es wird wohl noch eine Weile still bleiben in dem Gebäude Nummer 34 an der Hauptstraße...

(Text)
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...Fortsetzung folgt...


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