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Montag, 24. April 2017

BSG-Ruine...Baumwoll-Spinnerei-Gronau...04.2017...I.

BSG-Ruine...Baumwoll-Spinnerei-Gronau...04.2017...I.







17.03.2015
Baumwollspinnerei Gronau hätte in diesem Jahr 125. Geburtstag feiern können  
Textile Importe setzen der BSG zu

Gronau

Das Motiv auf dem Briefbogen aus dem Jahre 1900 mutet heute an wie der Blick in eine andere Welt: Aus hohen Schornsteinen zieht der Rauch über die nicht enden wollenden Hallen einer Fabrik. Fast wie ein Schloss liegt die Baumwollspinnerei Gronau in der Landschaft, strahlt Reichtum und modernes Leben aus, scheint für Zukunft zu stehen. Und es ist doch Vergangenheit. Ihren 125. Geburtstag hätte in diesem Jahr die Baumwollspinnerei Gronau (BSG) feiern können, wenn das Unternehmen nicht 1999 aufgehört hätte zu existieren. Günter Vaar­tjes, mehr als ein halbes Jahrhundert im Unternehmen tätig, beleuchtet für die WN die Gründung des Unternehmens im Jahre 1890, den Aufschwung und die Blütezeit der Gronauer und Eper Textilindustrie, aber auch die Jahre des Niedergangs.




Die Öffnung der Grenzen für textile Importe , insbesondere aus Billiglohn- und Staatshandelsländern, setzen der heimischen Industrie schwer zu. Die Folge: Die europäische Textilindustrie muss rationalisieren und mit hohem Aufwand in Maschinen und Anlagen investieren.

Die BSG blickt 1965 auf ihr 75-jähriges Bestehen zurück. Zu dieser Zeit verfügt das Unternehmen über 70 000 Spinn- und 16 000 Zwirnspindeln. Beschäftigt werden 700 Mitarbeiter. Trotzdem: Die stetig steigendem textilen Einfuhrmengen bereiten Sorge. Die Daseinsberechtigung der textilen Grundstufen in Deutschland wird in Frage gestellt.

Die Jahre 1967 bis 1970 sind durch Neuanschaffung von Maschinen und Ersatzbeschaffung von Einrichtungsgegenständen geprägt. Wirtschaftlich gibt es bis 1976 ein ständiges Auf und Ab. Fehlendes Personal kann in den 1970er-Jahren durch die Anwerbung von Gastarbeitern ersetzt werden. An der Lindenallee entsteht für die neuen Kollegen ein Wohnheim. 1977, 1978 und 1979 weist die BSG Bilanzverluste aus. Grund: Die Kosten für die Garnherstellung werden durch den Verkaufserlös nicht gedeckt...

...Der Lagebericht für das Geschäftsjahr 1998 macht schließlich deutlich, in welch schwierigen Situation sich die BSG befindet: Alle Möglichkeiten, durch Investitionen und kostensenkende Maßnahmen auf die Entwicklung zu reagieren, sind inzwischen erschöpft. Aus dem Spinnerei- und Jeansgeschäft ist ein hoher Verlust entstanden. Der Aufsichtsrat beschließt daher, die Produktion zum 18. Dezember 1998 zu beenden. Zu diesem Termin sind nur noch 130 Mitarbeiter beschäftigt.

Der letzte Geschäftsbericht (für das Jahr 1999) wird im Oktober 2001 veröffentlicht. Die finanzielle Situation der BSG und der Tochtergesellschaft NTW stehen dabei im Vordergrund. Die Banken haben schon im März 1999 die Kredite für beide Gesellschaften gekündigt und ihre Bürgschaftsforderungen an die BSG fällig gestellt. Die Folge: Am 17. März 1999 wird der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, das schließlich auch genehmigt wird. Die Geschichte der BSG – und damit ein Teil der textilen Bedeutung Gronaus geht damit zu Ende.

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www.wn.de 























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vergang.blogspot.de/2017/04/bsg-ruinebaumwoll-spinnerei-gronau


...Fortsetzung folgt...



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