"Weisse Dame"-Textilindustrieruine v. Delden, Gronau...04.2017...
15.12.2014
Die Weiße Dame und ihre Liebhaber
Gronau
Zwanzig Jahre ist es her, dass hier täglich Menschen ein und aus 
gingen. Die roten Lettern am alten Pförtnerhaus verraten, wer in der so 
genannten Weißen Dame der letzte Arbeitgeber für damals noch 40 bis 50 
Menschen war: 
NTS – Neue Teppich Spinnerei. 
Doch da hatte das 
majestätische Gebäude bereits seine besten Zeiten hinter sich. Die Ruine
 im Herzen von Gronau ist ein letztes Mahnmal aus der Blütezeit der 
Textilindustrie.
„Hier kann man überall sehen, wo die Leute immer wieder einsteigen.“      Andrea Buss
  deutet auf Stellen am Zaun, die erkennbar niedergedrückt wurden. Sie 
seufzt. Das Areal ist komplett umzäunt, und Hinweisschilder weisen 
wiederholt darauf hin, dass das Betreten verboten ist. Aber das hält 
längst nicht jeden ab. Zahlreiche Graffiti im Inneren des Baus zeugen 
davon, aber auch ein vergessener Einweggrill, leere Flaschen und andere 
Überreste von wilden Partys. Bei jedem Schritt knirscht es, immer wieder
 weist Elmar Buss auf Stolperfallen hin.
Die Weiße Dame hat ihre 
Liebhaber, kein Zweifel. Die Geschwister Buss verstehen das, und sie 
öffnen gerne das Tor für jene, die den offiziellen Weg nehmen, auch wenn
 das oft mit einigen Umständen verbunden ist. Ihr Vater,      Manfred Buss
  , hatte das Gebäude seinerzeit aus der Konkursmasse erworben, um es zu
 erhalten und zu entwickeln. Wiederholt habe man Konzepte erarbeitet, 
Investoren gesucht und gefunden. Doch der große Wurf gelang nicht. 
Zuletzt scheiterte ein 26 Millionen Euro schweres Konzept mit 
Einzelhandel und Wohnungen im Stadtrat, weil das Areal außerhalb des 
Innenstadtbereichs liege. Die aufsehenerregende Masterarbeit zweier 
Architekturstudenten aus      Münster  , die in einer Symbiose aus Kultur und Wohnen, Ausbildung und Arbeit ein zukunftsfähiges „Spinnereiquartier      Gronau  “ entwickelt hatten, wurde zwar allenthalben gelobt – aber passiert ist nichts...
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...Fortsetzung folgt...











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