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Sonntag, 18. März 2018

Die Thomasbirne im Phoenixsee...Dortmund...03.2018...

 Die Thomasbirne im Phoenixsee...Dortmund...03.2018...






Die letzte Reise der Thomasbirne

29.06.2010

Hörde.. Ein Relikt aus der ehemaligen Hörder Kesselschmiede geht erneut auf Reisen. Die Thomasbirne, die bis gestern noch auf dem Parkplatz vor der Hörder Burg an längst vergangene Stahlwerkzeiten erinnerte, steht jetzt auf der Kulturinsel im noch trockenen Phoenixsee.

Der aufwändige Transport des tonnenschweren Konverters ist der letzte, der auf der noch vorhandenen Baustraße durch den geplanten See führen soll.




Der Hörder Heimatverein rettete das Industriedenkmal vor der Verschrottung, denn sie hat eine ganz besondere Geschichte, die Vorsitzender Willi Garth oft und gern erzählt:
Der Brite Gilchrist Thomas erfand 1876 ein besonderes Veredelungsverfahren für Roheisen. Dieses Weltpatent verkaufte er ausgerechnet an die Hörder Hütte. Seitdem heißt der Behälter „Thomasbirne“. 1879 gab es in Hörde die erste Thomaschmelze des Kontinents. Der Konverter auf der Phoenixsee-Insel wurde 1954 als letzte in Hörde Kesselschmiede. Er wiegt 68 Tonnen, ist sieben Meter hoch und hat etwa einen Durchmesser von 4 Meter.

Umsetzungsversuche mehrfach gescheitert

Bis 1964 war sie in Betrieb. Kluge Köpfe beschlossen damals, sie der Nachwelt zu erhalten und setzten sie vor die Giebelwand des neuen Oxygen-Stahlwerks. Als die Stilllegung nahte, wollte das Museum in Oberhausen den Behälter übernehmen. Auch die GWS war interessiert. Der Heimatverein konnte dies erfolgreich verhindern. 

Der erste Umsetzungsversuch im Oktober 2001 scheiterte, weil sich die Stützen nicht lösen ließen. Auch beim zweiten Anlauf am 9. November 2001 mit drei Kränen und einem Tieflader gab es Probleme. Wegen falscher Verladung riss der Konverter die Schranke am Burgtor ab. Der Tieflader walzte den Zaun nieder und dann sackte das Fahrzeug auch noch bis auf die Achse in den Boden. Erst am späten Abend konnte die Thomasbirne mit Mühe und Not auf dem Parkplatz aufgestellt werden. 




„Die Aktion kostete den Heimatverein eine Menge Geld und bescherte dem damaligen Vorstand, bestehend aus Willi Feldkamp, Willi Garth, Rolf Schröder und Peter Höhno, etliche graue Haare“, erinnert sich Garth. 

Die Aktion gestern hat die Phoenix Entwicklungsgesellschaft bezahlt.

Im Mai 2002 wurde das Industriedenkmal der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein Jahr später rettete der Heimatverein auch den Ständer des Konverters vor der Verschrottung. Vor etwa zwei Jahren legte die Stadt Pläne vor, nach denen der Konverter mitten im See auf einer nicht begehbaren Insel aufgestellt werden sollte. Der Vereinsvorstand protestierte, konnte nach hitzigen Debatten seine Wunschstandorte – entweder vor der Burg oder am Nordufer des Sees – nicht durchsetzen. 

Die Mitglieder beschlossen daraufhin einstimmig, den Alternativstandort auf der Kulturinsel anzunehmen.

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...Fortsetzung folgt...


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