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Freitag, 16. März 2018

Haferkakaofabrik / Schüle-Hohenlohe...Kassel-Bettenhausen...Anfang 2016...II.

Haferkakaofabrik / Schüle-Hohenlohe...
Kassel-Bettenhausen...Anfang 2016...II.






...Fortsetzung der Bilderserie Anfang 2016...






Die Geschichte der ehemaligen Haferkakaofabrik
Schüle-Hohenlohe in Bettenhausen

Die „Fabrik des Casseler Hafer-Cacaos“ wurde 1892 von dem Kaufmann Walter Alexander Hausen gegründet. Firmensitz war zunächst sein damaliges Haus in der Orleansstraße 26 (heute Erzbergerstraße), vier Jahre später dann die Obere Carlstr. 24. 

Mit der Umbenennung zur „Casseler Hafer-Cacao Fabrik Hausen & Comp.“ wurde die Firma in die Spohrstraße 2 verlegt. 
 
Dort hatten auch der Generalagent Sigismund Rahmer und der Kaufmann Georg Krüger ihren Geschäfts- und Wohnsitz. Diese Häuser, alle im Zentrum der Stadt Kassel gelegen, wurden im 2.Weltkrieg völlig zerstört.

Der Name der Firma bezog sich auf das damals als Nahrungsmittel hergestellte Getränk, den Hafer-Kakao.

Dieses Getränk war eine Erfindung des 1848 in Kassel geborenen Jean Berlit. Er war eine berühmte Persönlichkeit seiner Zeit, dessen Wirken die Stadt Kassel vor allem im sozialen und politischen Bereich viel zu verdanken hat...




...Das besondere an seinem Getränk war zum einen, die Verpackung. Gegenüber herkömmlichen löslichen Kakaoprodukten wurden Würfel gepresst, die in etwa 1 ½ Tassen Kakao ergaben. Die Würfel waren in Stanniol eingeschlagen und zu je 27 Stück in einem blauen Karton verpackt. Zum anderen, die Einzigartigkeit des Produktes selbst. Dem Kakao, Hafer unterzumischen, ließ diesen nahrhafter werden.

Es gab Ärzte die bescheinigten dem Produkt darüber hinaus eine gesundheitsfördernde Wirkung. Aus dem Jahr 1896 ist bekannt, dass die Fabrik in den Besitz der beiden Kaufleute S. Rahmer und G. Krüger gelangte. Diese führten die Geschäfte in der Spohrstraße weiter und planten eine Vergrößerung durch einen Neubau in der Sandershäuser-Landstraße in Bettenhausen.

Am 31.10.1898 wurde der Betrieb der „Hafercacao-Fabrik“ in der Sandershäuser-
Landstraße 134 in Bettenhausen eröffnet. Als Aktiengesellschaft hieß sie ein Jahr später „Kasseler Hafer-Kakaofabrik Hausen &Co. AG“...

...Eine Gemeinschaftsverwaltung der Casseler Hafer-Kakao-Fabrik Hausen und Co. mit der Hohenloheschen Nährmittelfabrik AG in Kassel bestand seit 1903. 
 
In der Generalversammlung vom 29.01.1916 wurde die Verschmelzung der beiden Unternehmen beantragt. Zweck war die Vergrößerung des Unternehmens in Kassel mit Produktionsstätten der Firma Hohenlohe in Gerabronn...

...Ab 1950 wurde der Absatzmarkt für Produkte des Unternehmens immer kleiner. Die Kapazitäten der Betriebe, die in der Zeit von 1939 - 1949 auf behördliche Initiative erheblich erweitert worden waren, konnten nicht mehr ausgenutzt werden. Auch erwiesen sich viele Produkte, wie z. B. Suppen, als unverkäuflich. In den Jahren 1950 - 1953 entstanden der Firma große Verluste. Im Werk Kassel gab es eine noch 120 Mitarbeiter starke Belegschaft.

In einer außerordentlichen Hauptversammlung, am 27. Januar 1954, wurde schließlich die Liquidation des Gesamtunternehmens beschlossen.

Noch im Jahr 1954 fanden sich mehrere Kaufinteressenten für die verbliebenen Bauten. Die Raiffeisen Warenzentrale „ Hessenland GmbH Kassel“ erwarb das Silo, die ehemalige Gemüsedarre und die ehemalige „Würzfabrik“. 
 
Die „Rhenania“, Allgemeine Speditions- AG Duisburg, erwarb den westlich gelegenen Gebäudekomplex.

Am 15.04.1957 wurde die Schlussrechnung für die Firma Schüle-Hohenlohe erstellt.
Die letzte Eintragung im Handelsregister in Kassel verriet jedoch, dass die Kasseler-Hafer Kakaofabrik Hausen & Co. GmbH ihren Sitz nach Hildesheim verlegt hatte.

Nach mehreren Umbenennungen und Beteiligungen wurde auch sie am 13.12.1972 gelöscht...

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Bildoriginale: Dejalo/B.NRW


...Fortsetzung folgt...



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