70 Tonnen Kohle lagen im Hof
Jeder kennt Hoffmann: 
Eine Rünther Bergbau-Geschichte 
30.10.19
Den 
Kohlehändler Hoffmann kannte in Rünthe jeder. Zwischenzeitlich war der 
Kundenstamm des Betriebs so groß, dass sich im Hof 70 Tonnen Kohle 
häuften.
Rünthe
 – Kohlehändler waren früher in allen Bergbaugemeinden des Ruhrgebiets 
zu finden. In Rünthe war die Kohlehandlung Hoffmann in der Kanalstraße 
über Jahrzehnte ein fester Begriff. Das Unternehmen lieferte im Auftrag 
der Zeche die Deputatkohle aus, auf die alle Bergleute in den Kolonien 
Anspruch hatten.
Mit dem 
Niedergang der Steinkohle kam für die Branche das Ende. „Mit dem 
Fuhrgeschäft für die Zeche Werne hatte mein Großvater schon in den 
1920er Jahren begonnen, damals aber noch mit Pferd und Wagen“, erinnert 
sich Karl-Friedrich Hoffmann, der heute in der Dille wohnt.
Ab
 1933 wurde zusätzlich mit Brennstoffen gehandelt. Nach dem Zweiten 
Weltkrieg wurde zu Zeiten des Wiederaufbaus erstmals ein LKW 
angeschafft. „Da hatte mein Vater Franz den Betrieb übernommen. Von den 
vier Söhnen der Familie Hoffmann ist nur er aus dem Krieg zurückgekehrt,
 allerdings hatte er durch eine Schussverletzung ein Bein verloren und 
trug eine Prothese.“
Sein geschäftstüchtiger Vater hatte entsprechende Lieferverträge mit den
 Verwaltungen ausgehandelt. „Ein Unternehmen aus Frankfurt war 
Großabnehmer, dafür lagen 70 Tonnen Kohle bei uns im Hof, das war ein 
Berg.“ Auch an den strengen Winter von 1963 kann er sich gut erinnern: 
„Damals mussten wir praktisch 24 Stunden am Tag die Kohle ausliefern, 
nur unser LKW schaffte es durch die Schneemassen.“
In den Zechenkolonien von Rünthe war 
Kohlehändler Hoffmann bekannt, wie der sprichwörtlich bunte Hund. Jedem 
Bergmann standen pro Jahr 40 Zentner Deputatkohle zu, im Fachjargon auch
 Hausbrand genannt. „Meistens haben wir zweimal pro Jahr je eine Tonne 
geliefert.“ Lag der Kohlehaufen erst vor dem Haus auf dem Gehweg, wurden
 zumeist die halbstarken Söhne der Bergmannsfamilien zum „Schüppen“ 
beordert.
„Vor der Maloche hätten 
sich die Jungs gerne gedrückt, aber die Kohle musste schnell in den 
Keller oder in den Schuppen, das blieb nicht lange auf der Straße 
liegen“, weiß Karl-Friedrich Hoffmann zu berichten. Er selbst stieg 1977
 in das Familienunternehmen ein...
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www.wa.de/lokales/bergkamen/geschichte-ueber-kohlehaendler-in-bergkamen
...Ende...

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