Stüveschacht / Piesberg...
Osnabrück...09.2021...
Am Piesberg in Osnabrück (Niedersachsen) wurde bis 1898 und in den Notzeiten nach dem Zweiten Weltkrieg Steinkohle abgebaut, die als Anthrazit einzustufen ist. Das Gebiet zählt zum Ibbenbürener Steinkohlenrevier. Schächte waren unter anderem der Haseschacht und der Stüveschacht...
...Die ersten urkundlichen Erwähnungen des Bergbaus
 am Piesberg gehen in das Jahr 1461 zurück, es wird ein Kohlebrecher R. 
Nolleke erwähnt, der in der Neustadt wohnhaft war. Für den Festungsbau 
1540 wurden die Kalköfen mit Piesberger Steinkohle befeuert. Die 
Piesberger Steinkohle schien für Schmiedefeuer jedoch ungeeignet. Besser
 geeignet war die Ibbenbürener- und Borgloher Steinkohle, im Gemisch mit der Piesberger...
...Der Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein betrieb seit 1870 Versuche
 mit Piesberger Steinkohle als Kesselkohle, da sie zum Hochofeneinsatz 
nicht geeignet war. Durch den Wegfall der Borgloher Kohle (Stilllegung) 
wurde Zukauf nötig. Am 27. Juli 1889 entschloss sich der 
Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein, das Bergwerk zu kaufen. Der 
Preis betrug 3.535.835 Mark. Am 2. August 1889 wechselte das Bergwerk 
den Eigentümer. Die Stadt konnte den zunächst geforderten Preis von fünf
 Millionen Mark nicht durchsetzen. Die Förderung sollte auf 500 t pro 
Tag und später auf 700 bis 800 t pro Tag ausgebaut werden. Die Förderung
 und die Belegschaft verdoppelten sich bis 1895 nahezu, auf 899 Mann und
 153.085 t Kohle. Die größte Fördermenge wurde 1897 mit 186.734 t 
erreicht. Bis zur Übernahme durch den Georgs-Marien-Bergwerks- und 
Hüttenverein war die Kohle nur oberhalb der ersten Tiefbausohle abgebaut
 worden. 1892 wurde im Stüveschacht die zweite Tiefbausohle bei 103 m 
unter der ersten Sohle angesetzt...
...Nach dem Wassereinbruch im November 1897 kam die Frage auf, ob man die 
im Nordteil für 25 Jahre erschlossenen Vorräte wirtschaftlich abbauen 
könnte. Vorhersagen, dass die Wasserzuflüsse bis auf 80 m³/min steigen 
könnten und die Rentabilität allenfalls gering wäre, veranlassten den 
Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein, eine Generalversammlung der 
Aktionäre abzuhalten. Der seit dem 12. April 1898 andauernde Streik der 
Bergleute wirkte sich nicht fördernd auf die Abstimmung aus. So wurde am
 18. Juni 1898 die Stilllegung mit 2.272 Stimmen von insgesamt 2.289 
Stimmen beschlossen. Das Ergebnis wurde sofort telefonisch zum Piesberg 
übermittelt. Noch am selben Abend wurde die Wasserhaltung außer Betrieb 
genommen. Mehr als 100 Bergleute wurden arbeitslos. Zur Sicherung der 
Steinkohleförderung errichtete der Georgs-Marien-Bergwerks- und 
Hüttenverein ein Jahr später in Werne (Nordrhein-Westfalen) ein neues Bergwerk, das ab 1902 als "Zeche Werne" Kohle förderte...
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...Fortsetzung folgt...












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