Schachtgerüst Bergwerk Lüderich...
Overath...06.2020...
Die Zeche Lüderich in Overath und Rösrath
Der traditionsreiche, wohl bis ins 9. Jahrhundert zurückreichende
Erzbergbau im Bensberger Revier fand im 19. Jahrhundert auf dem
Lüderich, einem etwa 4 km langen Höhenrücken westlich der Sülz - einem
Nebenfluß der Agger - zwischen Steinenbrück und Rösrath, seinen
Höhepunkt. Der östlich von Köln liegende Berg (größte Erhebung 261 m),
reich an blei- und zinkhaltigen Erzen, war auch im Hochmittelalter Ort
bergbaulicher Tätigkeiten. Eine Reihe ausgedehnter Pingen (Buff, 1881,
S. 66) verweisen auf diesen Bergbau in vorindustrieller Zeit. Die
weitverbreitete Geschichte, daß der Bergbau auf dem Lüderich zur
Finanzierung des Dombaus in Köln beitrug, ist nicht völlig
unwahrscheinlich, aber nicht belegbar. Die älteste Urkunde zu einem
Bergbau, der noch durch die bäuerlichen Grundbesitzer in Zusammenarbeit
mit gelernten Bergleuten erfolgte, wurde 1518 ausgestellt. Ein
wirtschaftlich bedeutender und technisch hochstehender Bergbau
entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten am Lüderich jedoch
nicht.
Erst als 1830 beim Bau der Straße Köln-Olpe Bleierze gefunden
wurden, kam es in der Folgezeit zu intensiverer Bergbautätigkeit mit
Anlage mehrerer Stollen: 1837 Franziska- und Lüderichstollen, 1838
Frühlingsstollen, 1846 Auguststollen. Die Entwicklung der Grube zum
Großbetrieb erfolgte seit Anfang der 1850er Jahre, als der preußische
Staat zur Belebung des Bergbaus ein auf Zinkgewinnung und -verarbeitung
ausgerichtetes belgisches Unternehmen, die Société des Mines et
Fonderies de Zinc de la Vieille Montagne für ein Engagement im
Bensberger Revier zu interessieren vermochte...
...Nachdem 1950 sehr reiche Lagerstätten entdeckt worden waren und die
Koreakrise sich vorteilhaft auf die Nachfrage auswirkte, konnte sich
das Bergwerk auch nach dem Krieg gut behaupten. 1966 hatten die Gruben
Lüderich und Nikolaus-Phoenix 10 % Anteil an der Förderung von Blei und
Zink in der Bundesrepublik Deutschland. 1975 gehörte Lüderich zu den
letzten vier verbliebenen Blei-/Zinkbergwerken in der Bundesrepublik
und förderte mit 300 Mann Belegschaft 230 000 t Roherz, aus dem 30 000 t
verhüttbare Metalle gewonnen wurden. Als die Grube 1978 stillgelegt
wurde, endete der Bergbau im Bensberger Revier dort, wo er angefangen
hatte und seine größte Blüte erlebte...
----->
www.rheinische-industriekultur.de/Overath/Luederich-Bergwerk
----->
wikipedia.org/Grube-Luederich
----->
vergang.blogspot.com/2020/06/grube-franziska-roesrath-franziskaschacht
...Fortsetzung folgt...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen