EX-Herzogliches Sägewerk Corvey...
vor Abbruch...01.2021...
Es wirkt gruselig und ist lange verlassen:
Alte Holzverwertung nahe Schloss Corvey
04.10.2020
Höxter (TKu). Das alte Sägewerk der Corveyer Holzverwertung wird bald
Geschichte sein. Noch stehen die Betriebshallen des alten Sägewerkes,
die zum Teil schon sehr baufällig sind. In unserer Serie „Lost Places“
wollen wir auch diesen Ort einmal etwas näher unter die Lupe nehmen, wie
er entstand und was damit passieren soll. Die Geschichte geht bis ins
19. Jahrhundert zurück: Ab 1870 und in den späteren Jahren entstanden in
der Region um Höxter vielerorts größere, besonders Buchennutzholz
verarbeitende Sägewerke und Fabriken. So zum Beispiel in Holzminden,
Lauenförde und Beverungen sowie 1901 auch eine Fassdaubenfabrik bei
Corvey, die aber 1911 abbrannte. Fast jeder große Waldbesitzer verfügte
damals über ein eigenes Sägewerk.
In den Corveyer Forsten legte man auf Veranlassung des Herzoglichen
Oberforstbeamten Elias aus Rachnowitz in den Jahren 1866-1867 ein
Sägewerk im Saumertal von Marienmünster an. Es enthielt zwei Sägegatter
mit je einer Säge, eine Kreissäge und eine Brennholzsäge. Die Anlage war
jedoch ungünstig gelegen, weil die vorhandene Wasserkraft des
Saumerbaches nur in den Wintermonaten ausreichte, da der Bach im Sommer
wasserarm war. 1869 wollte man durch Quellenbohrungen mehr Wasser
bekommen. Dieser Plan scheiterte jedoch. Da inzwischen an diesem
Sägewerk größere Reparaturen erforderlich waren, die nicht im Verhältnis
zu den Einnahmen standen, erfolgte der Abbruch und der Verkauf
desselben 1899. 1920 wurde dann von der Firma Vohwinkel und Richtberg
aus Charlottenburg ein Sägewerk bei Corvey errichtet, auf dem
vorzugsweise Buchennutzholz zu Bohlen und Eisenbahnschwellen
zugeschnitten wurden.
Dabei handelt es sich um die spätere Corveyer Holzverwertung. Nach
dem Zweiten Weltkrieg fielen die schlesischen Besitzungen der
Herzoglichen Familie Von Ratibor an den polnischen Staat. Die Familie
floh nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches nach Westfalen, wo sie
in Corvey dauerhaften Wohnsitz nahm und auch die zentrale Verwaltung der
verbliebenen herzoglichen Besitzungen installierte. Nach dem Tod seines
Vaters, Herzog Viktor III., übernahm der erst 25-jährige Sohn Franz
Albrecht im Jahre 1945 die Geschicke des Familienunternehmens.
„In den unruhigen Nachkriegsjahren baute Herzog Franz Albrecht nicht
nur einen modernen, in die Zukunft gerichteten Wirtschaftsbetrieb auf"...
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Bildoriginale: Dejalo/B.NRW
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