Alter Kleinbahn- / Eisenbahntunnel (Portal Hützemert)...Wegeringhausen...09.2022...
Im Jahre 1903 wurde mit der Strecke Bergneustadt-Olpe der letzte
Abschnitt einer Bahnverbindung aus dem südlichen Westfalen nach Köln ins
Rheinland eröffnet. Dazu musste die Wasserscheide zwischen Bigge und
Agger mit einem 724 m langen Tunnel 50 m unter dem Ort Wegeringhausen
überwunden, besser noch unterwunden, werden. Über 15.000 m³ Gestein
wurden aus dem Berg geschafft und zu beiden Seiten der Bahntrasse sowie
auf dem Gelände des Bahnhofs Hützemert verbaut.
Das Tunnelgewölbe ist extrem dick. Geplant war damals eine Gewölbestärke
von einem halben Meter. Es wurde aber zum Schluss ein ganzer Meter
daraus. Dadurch stiegen allerdings die Baukosten sprunghaft an. Aus den
geplanten 753.000 Reichsmark wurden dann doch über eine Million.
Spunghafte Verteuerung eines Bauvorhabens ist also kein Phänomen unserer
Zeit. Aber einen Vorteil hatte die kostenintensive und außergewöhnlich
stabile Ausführung: Der Tunnel ist noch heute in erstklassigem Zustand.
Zum Bau des Tunnels benötigte man damals auch jede Menge italienische
Wanderarbeiter, von denen einige ihre Liebe zu Drolshagen entdeckten und
blieben. So kommt es auch, dass, wenn man in ein Drolshagener
Telefonbuch schaut, einige italienische Namen findet, wie die Familie
Tomasetti...
...Der letzte Zug fuhr 1993 durch den Tunnel, der mit seinen 724 Metern der
längste Radwegtunnel in Westfalen und im Rheinland ist. (in der BRD ist
nur ein Tunnel in der Rhön noch länger)...
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...Fortsetzung folgt...
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