Der T1 wird 70 / "Der Bulli als Freiheitssymbol - für VW war das eine Katastrophe"
Der VW "Bulli" ist bis heute Projektionsfläche für Fernweh, Abenteuerlust und Freiheitsgefühl. Dabei hat das Modell damit viel weniger zu tun, als VW uns glauben lässt.
Von
Christian Frahm
07.03.2020
Seit Jahrzehnten gilt das Auto als das Symbol für Freiheit -
und ein Fahrzeug verkörpert den Gedanken von "Reinsetzen und losfahren,
egal, wohin ich will" mehr als alle anderen: der VW-Bus, von seinen Fans
auch liebevoll "Bulli" genannt.
Ende der Fünfzigerjahre brachte er deutsche Familien in den ersten
Italienurlaub, zehn Jahre später die Hippies zum Musikfestival nach
Woodstock. Doch diese Geschichten haben mit den Anfängen des Bullis
nichts zu tun, da war er nur ein Nutzfahrzeug unter vielen auf deutschen
Straßen. Warum aber wurde ausgerechnet der VW-Bus zur rollenden
Auffangstation für Träumer, Ausbrecher und Weltenbummler?
Am 8.
März feiert der Bulli Geburtstag, vor 70 Jahren lief der erste
Volkswagen T1 im Wolfsburger VW-Werk vom Band. Schon die
Entstehungsgeschichte ist kurios.
Bei einem Besuch im Volkswagenwerk in Wolfsburg wurde der
niederländische VW-Importeur Ben Pon auf ein merkwürdiges Gefährt
aufmerksam: ein von Mitarbeitern entworfenes, simples Fahrzeug, mit dem
sie schwere Platten über das Werksgelände transportierten. Dieser
"Plattenwagen" inspirierte Pon: Er entwickelte eine eigene Idee für ein
einfaches und stabiles Transportfahrzeug und machte erste Skizzen.
Darauf zu sehen ist ein geschlossener Kastenwagen - der Bulli war
geboren.
Doch nicht nur der Preis verhalf dem VW-Transporter zum Erfolg.
Dessen erste Generation basierte auf dem Fahrwerk des VW Käfers, eines
Autos, das sich bereits bewährt hatte und das dem Bulli dadurch einen
Vertrauensvorschuss bescherte. "Der Käfer prägte damals das deutsche
Straßenbild, galt als robust und zuverlässig", sagt Wilke. All diese
positiven Eigenschaften hätten die Menschen damals auf den Bulli
übertragen...
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www.spiegel.de/auto/vw-bulli-der-t1-wird-70-jahre-alt
...Ende...
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