"Neue" Triton Werft...Duisburg...Abbruch...
"Uns gibt es noch in 50 Jahren"...
so kann man irren...01.2016...
Die Werft "neue Triton": Tradition seit mehr als 100 Jahren
Von Frank Wolters / 06.01.2016
Etwas schwer zu finden ist sie, die "neue Triton". Bei der Anreise mit dem Auto muss das Navi helfen. Vom Wasser geht es leichter: Einfach den Hafenkanal bis ganz nach hinten durch, dann ist der Familienbetrieb nicht zu übersehen. Meist liegt eins der großen Binnenschiffe hier an Land - quer, denn nur so passt es.
Die Schiffe in Duisburg werden an Land gezogen,
auf die Helling - also auf den Platz in der Werft, auf dem das Schiff
gebaut oder repariert wird. Trockendocks - also abgesperrte Stellen auf
dem Wasser gibt es hier nicht. Viele Reparaturen können schlicht nicht
auf dem Wasser erledigt werden, erklärt Geschäftsführer Julian Jacobs.
"Wenn wie bei diesem Schiff das Ruder kaputt ist, geht das nur auf dem
Trockenen".
Wenn Julian Jacobs über die Werft geht, dann leuchten immer noch die
Augen des 28-Jährigen. Seit einem halben Jahr ist er der Geschäftsführer
der Werft. Mutter Petronella leitet den Betrieb, Schwester Melanie
kümmert sich um Werbung und Akquise von Kunden. "Ich bin schon als
6-Jähriger über eine Werft gestolpert, ich könnte mir keinen anderen
Beruf vorstellen", sagt Jacobs. Bald ist er fertig mit dem
Schiffbau-Ingenieur-Studium, dann kann er sich ganz auf seinen Job
konzentrieren.
Seltene Spezialschiffe möchte er irgendwann gern bauen auf der "neuen
Triton" - etwa Schiffe, mit denen verschlammte Fahrrinnen ausgebuddelt
werden können. Ob das klappt? Im Moment ist die wirtschaftliche Lage
schwierig. Wegen des Niedrigwassers im Rhein können die Binnenschiffer
nicht so viel laden. Die Güter müssen aber dennoch transportiert werden
– also fährt praktisch jedes Schiff. Langwierige Umbauten oder gar
Neubauten müssen verschoben werden. Auf der Werft herscht ohnehin schon
Hochbetrieb: Während an Land das reparierte Ruder montiert wird, wartet
im Wasser schon der nächste Havarist. Lecks abdichten nach einem kleinen
Zusammenstoß, vermutet Julian Jacobs.
Doch was genau das Problem ist, wird er erst wissen, wenn das Schiff an
Land ist. Und oft beginnt dann das Feilschen: Reparaturen an
Binnenschiffen sind teuer, schnell kommen fünfstellige Summen zusammen.
Da wollen die Schiffer meist nur das Nötigste geflickt haben. Trotzdem
ist sich Julian Jacobs sicher: Die "neue Triton" gibt es auch in 50
Jahren noch. "Gütertransport mit dem Binnenschiff wird es immer geben,
und deshalb auch uns“.
----->
----->
...Ende...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen