Schloss Reinhardsbrunn...
Friedrichroda...04.2019...
Reinhardsbrunn ist ein Stadtteil der thüringischen Kleinstadt Friedrichroda im Landkreis Gotha. In Reinhardsbrunn befand sich das Hauskloster der Landgrafen von Thüringen. Auf dessen Ruine wurde 1827 das Schloss Reinhardsbrunn errichtet...
...Nach dem Verfall des Klosters baute Herzog Friedrich Wilhelm I. von Weimar im Jahre 1601 ein Amtshaus für das Amt Reinhardsbrunn. Sein Bruder Johann III. plante den Wiederaufbau von Reinhardsbrunn; bis es zur Bauausführung kam, war er bereits verstorben. Unter seiner Witwe Dorothea Maria
entstand zwischen 1607 und 1616 der Grundriss mit den Hauptgebäuden. In
den Folgejahren entstanden Verbindungsbauten, in welche vermutlich
Reste der Klosterbauten eingebunden wurden. Teile der Bauten entstanden
unter Herzog Friedrich II. von Gotha-Altenburg um 1706.
Den westlichen Bau bildete das Hauptgebäude, „das hohe Haus“ oder
„Schloss“ genannt, auf dessen Grundmauern, unter Benutzung der
Ecktürme, unter Herzog Ernst I. von Coburg und Gotha 1826/1827 ein Lustschloss im Stil Neugotik entstand. Baurat Gustav Eberhard (1805–1880) aus Gotha und Carl Alexander Heideloff aus Nürnberg
waren die Verantwortlichen für die Bauausführung. Nordöstlich stößt das
Saalgebäude als kurzer Flügel an das Hauptgebäude, südlich, und damit
fast parallel zum Hauptgebäude, verläuft die „Hirschgalerie“. Diese
entstand aus dem ehemaligen Amtsgebäude. Von diesem aus verläuft nach
Osten zu „das neue Gebäude“, auch der „Lange Bau“ genannt, welches
Bauteile des 15. Jahrhunderts enthält und später als Kirchgalerie
diente...
...1953 wurde das Schloss ein Hotel des „VEB Reisebüro“ der DDR, vor allem als Devisenbringer für Gäste aus Westdeutschland und dem westlichen Ausland. Bis 1990 war daher auch ein Intershop
auf dem Schlossgelände ansässig. Das Schloss entwickelte sich zum
Kultur- und Bildungszentrum, wo Konzerte und Kongresse stattfanden. Ab
1980 stand es als „Denkmal von nationaler Bedeutung“ in der
DDR-Denkmalliste. Im herzoglichen Außenpark errichtete und unterhielt zu
DDR-Zeiten der VEB Kali Werra das Pionierferienlager „Georgi Dimitroff“...
...2006 wurde das Schloss an die in Weimar ansässige Firma BOB Consult GmbH
verkauft. 2008 kauften russische Investoren vom Unternehmen Rusintech
die BOB Consult GmbH zusammen mit dem Schloss für 12 Millionen Euro. Die
Umstände der Transaktion ließen bei der Thüringer Staatsanwaltschaft
den Verdacht auf Geldwäsche
aufkommen. 2009 leitete die Staatsanwaltschaft Ermittlungen ein.
Rusintech wurde wenige Monate vor der Transaktion mit einem
Anfangskapital von 10.000 Rubel gegründet und ihr Umsatz belief sich im
Jahr 2008 auf Null...
...Am 10. Juli 2018 wurde das Schloss durch das Landesverwaltungsamt Thüringen enteignet und an den Freistaat Thüringen übertragen...
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Bildoriginale: Dejalo/B.NRW
...Fortsetzung folgt...
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