Torfhütte (Ruinenreste)...
Neustadt am Rübenberge...11.2021...
1855 gab es Pläne, eine Glashütte am Rande des Toten Moores zu errichten und mit dort gewonnenem Torf zu beheizen. Nach Schwierigkeiten bei den beteiligten Unternehmern genehmigte die Regierung 1856 die Errichtung eines Hüttenwerkes zur Herstellung von Eisenbahnschienen.
Förderlich für die Industrieansiedlung war der seit 1847 vorhandene
Eisenbahnanschluss von Neustadt und die Hoffnung, Torf als Brennstoff
nutzen zu können. Bereits 1857 waren 1.100 angeworbene Arbeiter aus
Schlesien und Westfalen mit Bau-, Entwässerungs- und Abtorfungsarbeiten
tätig. Nach der Fertigstellung liefen Hochöfen, Puddelöfen, Dampfmaschinen und ein Walzwerk
mit Torfbefeuerung. Allerdings war das Unternehmen bereits 1858
bankrott wegen der riskanten Finanzierung. Auch schied Torf als
Brennstoff zur Eisenverhüttung aus und Steinkohle musste gekauft werden. 1869 erwarb der Unternehmer Bethel Henry Strousberg
die Hütte, um Schienen für den Eisenbahnbau in Rumänien zu produzieren.
Rund 500 Beschäftigte arbeiteten dort bereits 1869. Nach der Festnahme
von Strousberg in St. Petersburg
1875 gingen seine Unternehmen in Konkurs, so auch das Hüttenwerk in
Neustadt 1878. Der Hüttenbetrieb wurde 1888 endgültig eingestellt.
Danach nutzte eine Firma für Dachpappenherstellung und Torfverarbeitung die Fabrikgebäude bis 1975...
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Bildoriginale: Dejalo/B.NRW
...Fortsetzung folgt...
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