Das Zechensterben in NRW beginnt in Minden
- Steinkohlezeche Minden vor 60 Jahren stillgelegt
- Erstes Bergwerk in NRW, das nach dem Krieg schloss
- Gelände ist hoch schadstoffbelastet
Vor genau 60 Jahren begann in NRW
das "Zechensterben". Am ersten November 1958 wurde als erste Zeche das
Steinkohle-Bergwerk Minden in Ostwestfalen stillgelegt, noch vor allen
anderen im Ruhrgebiet. Die Förderung lohnte sich nicht mehr.
400 Kumpel schufteten in Minden unter Tage
Jahrhundertelang wurde auch an der Weser auf
mehreren Zechen Steinkohle gefördert. Allerdings waren die
Kohlevorkommen bald erschöpft. Deshalb bestanden die Mindener Zechen
jeweils nur wenige Jahrzehnte. Die zuletzt verbliebene Schachtanlage
"Notthorn" beschäftigte zeitweise bis zu 400 Kumpel.
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Die Bergleute auf "Schacht Notthorn" holten die Steinkohle aus bis zu 500 Metern Tiefe. Weil das Gebirge - wie Bergleute sagen - so hohen Druck
ausübte, konnten die dortigen Stollen nicht richtig ausgearbeitet
werden, erzählt Günther Lingnau, der jahrelang auf der Zeche einfuhr. "Wir
mussten im Liegen arbeiten, weil die Decke der Stollen so niedrig
waren. Und es war nass. Wasser tropfte ständig runter, lief Dir in den
Kragen rein und unten wieder raus."
Kohleabbau wurde unwirtschaftlich
Hinzu kam, dass der Mindener Flöze nicht besonders
ergiebig waren. Irgendwann rechnete sich der mühselige Steinkohleabbau
per Hand nicht mehr. Viele der Kumpel fanden später in der Industrie
neue Arbeit, etwa bei der Conti-Reifenfabrik in Hannover.
Nach Ende des Bergbaus nutzte ein Chemiewerk
vorübergehend die Flächen und Gebäude der Zeche. Dann kam es zu einem
Unfall, der große Teile des Erdreichs verseuchte.
Heute gehört das historische Gelände dem Land, das es wegen des Unfalls nicht verkaufen kann. "Der Boden ist zu belastet", sagt Marion Freimuth, zuständige Sachbearbeiterin bei der Bezirksregierung Detmold. "Zweites Problem sind die denkmalgeschützten Gebäude. Die Sanierung wäre für Investoren viel zu teuer, um daraus irgendwas zu machen."
Heute gehört das historische Gelände dem Land, das es wegen des Unfalls nicht verkaufen kann. "Der Boden ist zu belastet", sagt Marion Freimuth, zuständige Sachbearbeiterin bei der Bezirksregierung Detmold. "Zweites Problem sind die denkmalgeschützten Gebäude. Die Sanierung wäre für Investoren viel zu teuer, um daraus irgendwas zu machen."
Von der Zeche stehen nur noch Ruinen
Unterdessen holt sich die Natur das Gelände Stück
für Stück zurück; Vögel haben die verbliebenen Reste des
Maschinenhauses, der Waschkaue und Verwaltung erobert. Metallzäune
sichern die Ruinen, in die es hinein regnet.
Erinnerung an Bergbau verblasst
Die Stadt Minden will sich nicht groß mit ihrer Steinkohle-Vergangenheit beschäftigen...
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www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/zeche-minden-vor-60-jahren-stillgelegt
...Ende...
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