Roste sanft
17.11.2019
Was bleibt von Autos, die nicht
mehr fahren? Blech, Glas, Gummi, Schrott - und manchmal eine magische
Ausstrahlung. Der Bildband "Lost Cars" zeigt solche Rostruinen und
erzählt, wie sie gefunden wurden.
Offiziell ist alles fein geregelt: Ein kaputtes, nicht mehr fahrbereites
oder einfach nur altes Auto wird abgemeldet, der Rohstoffrückgewinnung
zugeführt und landet schließlich in der Schrottpresse. Näheres regelt
die Altfahrzeugverordnung. Oft läuft es allerdings ganz anders.
Autowracks werden einfach in den Wald geschoben, irgendwo am Ende eines
großen Grundstücks sich selbst überlassen, in der Ecke einer Scheune
geparkt oder in der Garage abgestellt. Weil die Besitzerin oder der
Besitzer es nicht übers Herz bringt, die alte Karre in einen kompakten
Würfel pressen zu lassen. Oder weil er plant, die Kiste doch noch mal
zum Laufen zu bringen, zu restaurieren, womöglich gewinnbringend zu
verkaufen. Viele Pläne, viele Projekte, viele Konjunktive.
Der rostige Reiz und die morbide Magie, die daraus entstehen, wenn diese
Vorhaben doch nicht umgesetzt werden, haben die Fotografen Theodor
Barth und Uwe Sülflohn zu einem groß angelegten Buchprojekt inspiriert.
Drei Jahre lang durchstreiften die beiden ganz Europa, um vergessene und
verlassene Autoruinen aufzuspüren. Wie Detektive folgten sie vagen
Hinweisen, obskuren Wegbeschreibungen, halbgaren Gerüchten - und standen
am Ende oft vor Autos, die sich schon lange nicht mehr bewegt hatten,
aber umso bewegendere Motive abgaben...
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...Ende...
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