Gigantischer Alpenwall in Südtirol
Mussolinis betongewordene Angst vor Hitler
05.12.2019
Italiens Diktator Mussolini ließ
in den Alpen heimlich ein kolossales Verteidigungssystem bauen - aus
Furcht vor seinem vermeintlichen Freund Hitler. Die teuren Südtiroler
Bunker waren am Ende völlig nutzlos.
Wer traut sich rein? Am Anfang war es eine Mutprobe unter Kindern,
später ein Abenteuer für Jugendliche. "Räume ohne Kontrolle", so
beschreibt der Architekt Heimo Prünster, 43, seinen frühen Kontakt mit
den seltsamen Bauwerken in seiner Heimat.
Dreieinhalb Meter dicke Betonwände, nur eine kleine Öffnung zum
Durchkrabbeln, drinnen stockfinster. Im Schein der Taschenlampe
erkennbar: allerlei Räume, Gänge, Öffnungen im Boden, die zu tieferen
Stockwerken führen. Bunker...
...Der grüne Hügel, auf dem Kühe weiden, hat einen Seiteneingang. Im Wald
gibt es Türen. Der Fels ist kein Fels, die rissig-grau bemooste
Oberfläche fühlt sich künstlich an, in der schroffen Struktur erkennt
man Linien und Kanten eines Rechtecks - die Felsenfassade lässt sich
aufklappen. Hinter der fenstergroßen Öffnung: der Mündungstrichter einer
Schießscharte.
Wie hineingewachsen, verschmolzen mit der Natur fügen sich die Bunker in
die Landschaft. Sie sind Teil des "Vallo Alpino del Littorio", eines
militärischen Verteidigungssystems aus dem Zweiten Weltkrieg...
...Der Alpenwall ist als historisches Kuriosum einmalig: Wohl nirgends
sonst in Europa hat ein Staat oder Herrscher je derart viel Geld,
Material und Arbeitskraft aufgewendet, um heimlich einen
Verteidigungsapparat gegen seinen wichtigsten Verbündeten zu errichten,
wie es Italiens Diktator Benito Mussolini gegen Hitler tat. Die Anlagen
erstreckten sich über den gesamten Alpenraum. Als Grenzsicherung haben
sie dann aber doch versagt...
----->
www.spiegel.de/geschichte/alpenwall-mussolinis-heimliche-suedtirol-bunker-gegen-hitler
...Ende...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen