Fabrikruine Rasspe, Solingen...Sommer 2012...II.
...Fortsetzung der Bilderserie Sommer 2012...
...Nachdem Traktoren
als Geräteträger nach 1930 immer beliebter wurden, entwickelte Rasspe
ab 1937 Mähwerke für die verschiedenen Traktortypen. Im Jahre 1943
kaufte die Firma das Gelände der ehemaligen Maschinenmesserfabrik
Steffens im Eschbachtal bei Burg an der Wupper. Dort wurden Maschinenmesser zum Schneiden von Fleisch, Brot und Gemüse hergestellt. Beide Standorte wurden im Zweiten Weltkrieg
durch Bombenangriffe stark beschädigt, aber wieder aufgebaut. In der
Nachkriegszeit konnte das Unternehmen mit dem Zuliefergeschäft als
Erstausrüster in der Mähdrescher-Fertigung wirtschaftlich wieder aufblühen. 1960 wurden 1.000 Mitarbeiter beschäftigt...
...Aus verschiedenen Gründen brach der Absatz für Rasspe ab den 1960er
Jahren immer mehr ein. Eine neue Schneidtechnik verdrängte den
bisherigen Mähbalken, Rasspe gelang es mit der Herstellung neuer
Kreisel- beziehungsweise Trommelmäher jedoch lediglich, den
Umsatzrückgang in Teilen zu kompensieren. Auch automatische Knoter für
Heu- und Strohpressen wurden weiterentwickelt und konnten wiederum die
enormen Umsatzverluste in den weggebrochenen Absatzbereichen der
Anbaumäher und ihrer Zubehörteile teils ausgleichen. Letztlich trug
besonders die Abnahme der Zahl der Landwirte in Deutschland und Europa
dazu bei, dass Rasspe seine Produktion zurückfahren und Personal
entlassen musste. Bis 1995 fiel die Mitarbeiterzahl auf nur noch 300.
In den 1990er Jahren wurde versucht, neue Geschäftsfelder zu eröffnen. Doch am Ende half auch dies nicht: Im Jahre 1999 musste Insolvenz
angemeldet werden. Die Firma Gebr. Schumacher übernahm Rasspe und
wandelte das Unternehmen Anfang 2000 in die Firma Rasspe Systemtechnik
GmbH um. Die verbliebenen 150 Mitarbeiter stellten
Schneidwerkkomponenten für die Landwirtschaft, Knoter und
Industriemesser her. Im Jahr 2002 konnte Rasspe so sein 175-jähriges
Bestehen feiern.
Die Firma ließ die zu groß gewordenen Fabrikanlagen in Solingen
schließlich im Jahre 2009 zurück und verlagerte die Produktion in das
benachbarte Wermelskirchen...
Das 2009 aufgegebene Fabrikgelände am Solinger Stöcken bildet mit einer Größe von rund 60.000 Quadratmetern
heute die größte brachliegende Gewerbefläche der Stadt. Ein
Insolvenzverwalter hatte vergeblich versucht, das Areal zu äußern, so
dass es schließlich herrenlos
wurde. In einem Bieterverfahren des Landes Nordrhein-Westfalen erhielt
die Solinger Wirtschaftsförderung im Jahre 2015 den Zuschlag, die das
Areal nach Jahren des Leerstands sanieren und als Gewerbepark
bis zum Jahr 2019 reaktivieren will. Dazu ist unter anderem vorgesehen,
diverse Produktionsgebäude abreißen zu lassen. Das monumentale Haupt-
und das Lagergebäude an der Hauptstraße sollen aber erhalten bleiben und
wurden Ende 2014 unter Denkmalschutz gestellt.
Im Bieterverfahren setzte sich die Stadt gegen einen ausländischen
Investor durch, der auf dem Gelände 150 Arbeitsplätze in der Produktion
schaffen wollte.
Am späten Abend des 7. Januar 2016 geriet das ehemalige Lagergebäude in Brand, der Dachstuhl des Gebäudes fiel den Flammen zum Opfer. Die Ermittlungen ergaben, dass es sich um Brandstiftung
handelte, Täter konnten jedoch nicht ermittelt werden. Die Stadt
Solingen will den Schaden beheben und an der Sanierung des Geländes
festhalten...
----->
de.wikipedia.org/wiki/Rasspe
...Fortsetzung folgt...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen