Donnerstag, 7. September 2017

Lederfabrik Lindgens...Mühlheim a.d.R...09.2017...

Lederfabrik Lindgens...
Mühlheim a.d.R...09.2017...






In Mülheim wird seit mehr als 350 Jahren Leder hergestellt. Vor Beginn der Industrialisie- rung belieferten die Gerber fast ausschließlich den lokalen Markt mit Leder für den täglichen Bedarf, also Schuh- leder und Zaumleder für die Zugtiere der Bauern. Als die Gerbereien im späten 19. Jahrhundert zu Fabriken wurden und ihr Wasserbedarf enorm anstieg, siedelte sich die Lederindustrie direkt am Ruhrufer an. 




Durch die Industrialisierung im Ruhrgebiet war die Nachfrage nach Leder mit den herkömmlichen handwerklichen Produktionsmethoden nicht mehr zu bewältigen. Ein "Lederboom"entstand, nachdem riesige Mengen an Geschirrleder für die Pferde gebraucht wurden, welche die Kohlen- schiffe zogen. Daneben wurde die Nachfrage enorm durch den Bergbau angeheizt, der Sitzleder, Schürzen und Transportbänder brauchte. Die Eisen- und Hüttenindustrie brauchte Schutzkleidung für ihre Hochofenarbeiter. Die Dampfmaschinen übertrugen ihre Kraft auf die Maschinen in den Fabriken durch lederne Transmissionsriemen...

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www.route-industriekultur.ruhr 






Die Lederfabrik Lindgens, früher Ludwig Lindgens Lederwerke genannt, ist eines der beiden letzten erhaltenen Lederfabrikgebäude und die letzte noch produzierende Lederfabrik in Mülheim an der Ruhr. Als Zeitzeugnis ist sie Teil der Route der Industriekultur.

Im Jahr 1861 gründete Ludwig Lindgens (1827–1910) zusammen mit seiner Frau Gertrud, geborene Rühl den Betrieb. Gertrud Lindgens (1837–1897) stammte aus einer bekannten Mülheimer Gerberfamilie. Sie brachte die technischen Kenntnisse mit und leitete die Fabrikation bis zu ihrem Tod im Jahr 1898...

...Seit ihrer Gründung war die Lederfabrik Lindgens ein reines Familienunternehmen. 1994 ging sie auf in der internationalen Seton Company, Bereich Seton Leather. Die Lederfabrik Seton produziert heute zum Teil noch in dem historischen Fabrikgebäude, zum Teil auch in einem ausgelagerten Gebäude im Hafenbereich Leder nur noch für die Automobilindustrie...

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wikipedia.org/wiki/Lederfabrik-Lindgens






15.08.2017
Zukunft des Lindgens-Geländes: 
Neue Wohnungen können vorerst nicht entstehen
Wie die SMW GmbH mitteilt, ist der städtebauliche Wettbewerb für das Gelände der ehemaligen Lederfabrik Lindgens kurz vor dem Start abgesagt worden. Grund ist eine überraschende Aufforderung der Stadtverwaltung.




Das 42.000 Quadratmeter große Gelände am Ruhrufer gehört der Investorengruppe SMW, hinter der die Sparkasse Mülheim an der Ruhr und die Mülheimer Wohnungsbau eG (MWB) stehen. SMW hatte das Gelände vor fünf Jahren erworben. Die Projektgesellschaft will neben Kleingewerbe und Gastronomie 200 Wohnungen für rund 500 Menschen errichten. Geplant ist eine Mischung aus frei finanzierten und öffentlich geförderten preisgünstigen Wohneinheiten. 

Die Stadtverwaltung hat SMW Ende Juli 2017 schriftlich mitgeteilt, dass man ungeklärte Verkehrsprobleme als Hindernis ansehe. Sie sprach die Empfehlung aus, den Wettbewerb zu stoppen. 

Der städtebauliche Wettbewerb hätte bis Ende des Jahres ein konkretes Gewinnerprojekt für die Bebauung des Lindgens-Areals ergeben. Architekturbüros samt Jury waren bereits eingeladen. Die Stadt Mülheim an der Ruhr hatte bei der Vorbereitung des Wettbewerbs eng mit der SMW GmbH zusammengearbeitet. 

Wie es jetzt am Kassenberg weitergeht, ist völlig offen. Auch eine andere Frage ist ungeklärt: Seit über einem Jahr gibt es keinen Fortschritt hinsichtlich der Abrissgenehmigungen für die gewerblich, zwischenzeitlich nicht mehr genutzten Altbauten auf dem hinteren Teil des Geländes. SMW wird die ausstehenden Genehmigungen nun einklagen...

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www.mwb.info 

















Bildoriginale: Dejalo/B.NRW

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