Lederfabrik Lindgens...
Mühlheim a.d.R...09.2017...
In Mülheim wird seit mehr als 350 Jahren Leder hergestellt. Vor Beginn
der Industrialisie- rung belieferten die Gerber fast ausschließlich den
lokalen Markt mit Leder für den täglichen Bedarf, also Schuh- leder und
Zaumleder für die Zugtiere der Bauern. Als die Gerbereien im späten
19. Jahrhundert zu Fabriken wurden und ihr Wasserbedarf enorm anstieg,
siedelte sich die Lederindustrie direkt am Ruhrufer an.
Durch die
Industrialisierung im Ruhrgebiet war die Nachfrage nach Leder mit den
herkömmlichen handwerklichen Produktionsmethoden nicht mehr zu
bewältigen. Ein "Lederboom"entstand, nachdem riesige Mengen an
Geschirrleder für die Pferde gebraucht wurden, welche die Kohlen-
schiffe zogen. Daneben wurde die Nachfrage enorm durch den Bergbau
angeheizt, der Sitzleder, Schürzen und Transportbänder brauchte. Die
Eisen- und Hüttenindustrie brauchte Schutzkleidung für ihre
Hochofenarbeiter. Die Dampfmaschinen übertrugen ihre Kraft auf die
Maschinen in den Fabriken durch lederne Transmissionsriemen...
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www.route-industriekultur.ruhr
Die Lederfabrik Lindgens, früher Ludwig Lindgens Lederwerke genannt, ist eines der beiden letzten erhaltenen Lederfabrikgebäude und die letzte noch produzierende Lederfabrik in Mülheim an der Ruhr. Als Zeitzeugnis ist sie Teil der Route der Industriekultur.
Im Jahr 1861 gründete Ludwig Lindgens
(1827–1910) zusammen mit seiner Frau Gertrud, geborene Rühl den
Betrieb. Gertrud Lindgens (1837–1897) stammte aus einer bekannten
Mülheimer Gerberfamilie. Sie brachte die technischen Kenntnisse mit und
leitete die Fabrikation bis zu ihrem Tod im Jahr 1898...
...Seit ihrer Gründung war die Lederfabrik Lindgens ein reines
Familienunternehmen. 1994 ging sie auf in der internationalen Seton
Company, Bereich Seton Leather. Die Lederfabrik Seton produziert
heute zum Teil noch in dem historischen Fabrikgebäude, zum Teil auch in
einem ausgelagerten Gebäude im Hafenbereich Leder nur noch für die
Automobilindustrie...
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wikipedia.org/wiki/Lederfabrik-Lindgens
15.08.2017
Zukunft des Lindgens-Geländes:
Neue Wohnungen können vorerst nicht entstehen
Neue Wohnungen können vorerst nicht entstehen
Wie die SMW GmbH mitteilt, ist der städtebauliche Wettbewerb für
das Gelände der ehemaligen Lederfabrik Lindgens kurz vor dem Start
abgesagt worden. Grund ist eine überraschende Aufforderung der
Stadtverwaltung.
Das 42.000 Quadratmeter große Gelände am Ruhrufer gehört der
Investorengruppe SMW, hinter der die Sparkasse Mülheim an der Ruhr und
die Mülheimer Wohnungsbau eG (MWB) stehen. SMW hatte das Gelände vor
fünf Jahren erworben. Die Projektgesellschaft will neben Kleingewerbe
und Gastronomie 200 Wohnungen für rund 500 Menschen errichten. Geplant
ist eine Mischung aus frei finanzierten und öffentlich geförderten
preisgünstigen Wohneinheiten.
Die Stadtverwaltung hat SMW Ende Juli 2017 schriftlich mitgeteilt,
dass man ungeklärte Verkehrsprobleme als Hindernis ansehe. Sie sprach
die Empfehlung aus, den Wettbewerb zu stoppen.
Der städtebauliche Wettbewerb hätte bis Ende des Jahres ein konkretes
Gewinnerprojekt für die Bebauung des Lindgens-Areals ergeben.
Architekturbüros samt Jury waren bereits eingeladen. Die Stadt Mülheim
an der Ruhr hatte bei der Vorbereitung des Wettbewerbs eng mit der SMW
GmbH zusammengearbeitet.
Wie es jetzt am Kassenberg weitergeht, ist völlig offen. Auch eine
andere Frage ist ungeklärt: Seit über einem Jahr gibt es keinen
Fortschritt hinsichtlich der Abrissgenehmigungen für die gewerblich,
zwischenzeitlich nicht mehr genutzten Altbauten auf dem hinteren Teil
des Geländes. SMW wird die ausstehenden Genehmigungen nun einklagen...
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www.mwb.info
Bildoriginale: Dejalo/B.NRW |
...Ende...
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