Haferkakaofabrik / Schüle-Hohenlohe...
Kassel-Bettenhausen...Anfang 2016...II.
...Fortsetzung der Bilderserie Anfang 2016...
Die Geschichte der
ehemaligen Haferkakaofabrik
/
Schüle-Hohenlohe in Bettenhausen
Die
„Fabrik des Casseler Hafer-Cacaos“ wurde 1892 von dem
Kaufmann Walter Alexander Hausen gegründet. Firmensitz war
zunächst sein damaliges Haus in der Orleansstraße 26
(heute Erzbergerstraße), vier Jahre später dann die Obere
Carlstr. 24.
Mit der Umbenennung zur „Casseler Hafer-Cacao
Fabrik Hausen & Comp.“ wurde die Firma in die Spohrstraße
2 verlegt.
Dort
hatten auch der Generalagent Sigismund Rahmer und der Kaufmann Georg
Krüger ihren Geschäfts- und Wohnsitz. Diese Häuser,
alle im Zentrum der Stadt Kassel gelegen, wurden im 2.Weltkrieg
völlig zerstört.
Der Name
der Firma bezog sich auf das damals als Nahrungsmittel hergestellte
Getränk, den Hafer-Kakao.
Dieses
Getränk war eine Erfindung des 1848 in Kassel geborenen Jean
Berlit. Er war eine berühmte Persönlichkeit seiner Zeit,
dessen Wirken die Stadt Kassel vor allem im sozialen und politischen
Bereich viel zu verdanken hat...
...Das
besondere an seinem Getränk war zum einen,
die Verpackung. Gegenüber herkömmlichen löslichen
Kakaoprodukten wurden Würfel gepresst, die in etwa 1 ½
Tassen Kakao ergaben. Die Würfel waren in Stanniol eingeschlagen
und zu je 27 Stück in einem blauen Karton verpackt. Zum anderen,
die Einzigartigkeit des Produktes selbst. Dem Kakao, Hafer
unterzumischen, ließ diesen nahrhafter werden.
Es gab
Ärzte die bescheinigten dem Produkt darüber hinaus eine
gesundheitsfördernde
Wirkung. Aus dem Jahr 1896
ist bekannt, dass die Fabrik in den Besitz der beiden Kaufleute S.
Rahmer und G. Krüger gelangte. Diese führten die Geschäfte
in der Spohrstraße weiter und planten eine Vergrößerung
durch einen Neubau in der Sandershäuser-Landstraße in
Bettenhausen.
Am
31.10.1898 wurde der Betrieb der „Hafercacao-Fabrik“ in
der Sandershäuser-
Landstraße
134 in Bettenhausen eröffnet. Als Aktiengesellschaft hieß
sie ein Jahr später „Kasseler Hafer-Kakaofabrik Hausen
&Co. AG“...
...Eine
Gemeinschaftsverwaltung der Casseler Hafer-Kakao-Fabrik Hausen und
Co. mit der Hohenloheschen Nährmittelfabrik AG in Kassel bestand
seit 1903.
In der
Generalversammlung vom 29.01.1916 wurde die Verschmelzung der beiden
Unternehmen beantragt. Zweck war die Vergrößerung des
Unternehmens in Kassel mit Produktionsstätten der Firma
Hohenlohe in Gerabronn...
...Ab 1950
wurde der Absatzmarkt für Produkte des Unternehmens immer
kleiner. Die Kapazitäten der Betriebe, die in der Zeit von 1939
- 1949 auf behördliche Initiative erheblich erweitert worden
waren, konnten nicht mehr ausgenutzt werden. Auch erwiesen sich viele
Produkte, wie z. B. Suppen, als unverkäuflich. In den Jahren
1950 - 1953 entstanden der Firma große Verluste. Im Werk Kassel
gab es eine noch 120 Mitarbeiter starke Belegschaft.
In einer
außerordentlichen Hauptversammlung, am 27. Januar 1954, wurde
schließlich die Liquidation des Gesamtunternehmens beschlossen.
Noch im
Jahr 1954 fanden sich mehrere Kaufinteressenten für die
verbliebenen Bauten. Die Raiffeisen Warenzentrale „ Hessenland
GmbH Kassel“ erwarb das Silo, die ehemalige Gemüsedarre
und die ehemalige „Würzfabrik“.
Die
„Rhenania“,
Allgemeine Speditions- AG Duisburg, erwarb den westlich gelegenen
Gebäudekomplex.
Am
15.04.1957 wurde die Schlussrechnung für die Firma
Schüle-Hohenlohe erstellt.
Die
letzte Eintragung im Handelsregister in Kassel verriet jedoch, dass
die Kasseler-Hafer Kakaofabrik Hausen & Co. GmbH ihren Sitz nach
Hildesheim verlegt hatte.
Nach
mehreren Umbenennungen und Beteiligungen wurde auch sie am 13.12.1972
gelöscht...
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Bildoriginale: Dejalo/B.NRW |
...Fortsetzung folgt...
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