Schachtgerüste/Fördertürme...vom filigranen (Stahl)Fördergerüst zum Beton- und Stahlfachwerkturm...
Walter Buschmann
Fördertürme
Fördertürme
Schon im 19. Jahrhundert realisierte man die eigentlich
naheliegende Idee, die Fördermaschine direkt über dem Schacht
anzuordnen. In diesem Fall wird die Fördermaschine, die im Kopf eines
Schachthauses oder Turmes angeordnet ist, zur Turmfördermaschine,
während bei den bisher beschriebenen Fördersystemen die Fördermaschine
auf ebener Flur angeordnet war und somit auch Flurfördermaschine
genannt wird. Der Förderturm ist per definitionem stets verbunden mit
einer Turmfördermaschine, so dass Malakowtürme nicht zu dieser Gattung
des Bergbaus gehören.
Fördertürme hatte es für Schächte mit geringen Teufen im
Braunkohlebergbau schon lange, spätestens seit 1860, gegeben. Bei
größeren Teufen war dieses Fördersystem wegen der hohen Gewichte der
Trommelfördermaschinen und der Erschütterungen, die bei Dampfbetrieb
die Fördermaschine an den Schachtturm weitergab, nicht geeignet. Dies
änderte sich erst durch Erfindung der Koepe -Treibscheibe 1877 und die
erfolgreiche Einführung der Elektrofördermaschine zur Jahrhundertwende.
Carl Friedrich Koepe hatte seine revolutionierende Erfindung der
Treibscheibe 1876 ursprünglich für den Kopf eines Malakowturmes, den
Schacht 2 der Zeche Hannover in Bochum, vorgesehen. Sein Vorschlag
wurde jedoch erst 1888 - also nach langem Zögern - durch Umbau des
Schachtturmes der Zeche Hannover 2 ausgeführt (in diesem Fall wurde der
Malakowturm ein Förderturm!). Zu groß erschienen noch die
Probleme(Erschütterungen, Reparatur), die eine Dampfmaschine oben im
Turmkopf verursachen könnte. Hannover 2 blieb lange ein
Einzelbeispiel.
Erst die Elektrofördermaschine brachte die Turmförderung wieder auf die Tagesordnung der Bergbaugeschichte...
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www.rheinische-industriekultur.de/Bergbau/foerdertuerme
...sehr interessanter Artikel und unbedingt lesenswert...
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