Schraubenfabrik Funke & Hueck / Hagen, später Bauer & Schaurte (Neuss)...09.2014...
Auch wenn mittlerweile nur noch m.o.w. Reste der ehemaligen Fabrikationsgebäude vor Ort vorhanden sind:
Die Ziegelfassade ist m.Ea. wirklich sehenswert...und erhaltenswert.
Seit meinem letzten Besuch dort vor einigen Jahren sind aber doch Veränderungen erkennbar.
Das Gebäude ist nicht völlig verlassen / aufgegeben...davon zeugen Blumenkästen vor versch. Fenstern und eine den Vorhof beobachtende Kamera.
Zudem wurden neue Zäune aufgebaut....
Auf der WEBseite kulturserver-nrw.de findet sich dazu folgender Eintrag:
Schraubenfabrik Bauer & Schaurte
In einem außerordentlich engen Talkessel in der Stadt Hagen,
eingeklemmt zwischen Hauptbahnhof und der Mündung der Ennepe in die Volme,
liegt die frühere Schraubenfabrik Bauer & Schaurte vormals Funcke & Hueck.
Sie wurde vor einigen Jahren still gelegt und weicht jetzt weitgehend einer
neuen Umgehungsstraße; der Abriss ist im Gange.
Die Anlage beeindruckt noch im
August 2001 durch ihre außerordentliche Kompaktheit. Mehrere Etagen mit einem
ausgeklügelten System von Oberlichtern sowie Flussüberbauung gehörten dazu.
1844 gründeten Bernhard Wilhelm Funcke I (1793-1857) und sein Neffe
Friedrich Hueck die Schraubenfabrik Funcke & Hueck. Noch im selben Jahr
stellten sie eine Dampfmaschine auf, die erste in Hagen.
Wilhelm Funcke I schied
bereits 1846 aus, sein Sohn Wilhelm Funcke II (1820-1896) führte das
Unternehmen mit Friedrich Hueck weiter. Wilhelm Funcke, bekannt und
volkstümlich als "Schruwen-Willm", wurde zur treibenden Kraft des
Ausbaus der Firma.
1850 nahm sie auch die Produktion von
Schienenbefestigungsmaterial auf, 1860 gliederte sie sich eine Gesenkschmiede an
(mit dem ersten Riemenfallhammer Deutschlands).
Die Beschäftigtenzahl lag schon
Mitte der 1850er Jahre zwischen 300 und 400 und kletterte bis 1913 auf 1.500;
1933 waren es rund 1.000 Arbeiter und Angestellte.
Sehr früh setzte Funcke auf
betriebliche Sozialpolitik (1855 Betriebskrankenkasse, 1869 Arbeitersparkasse,
später auch Arbeiterwohnungsbau und Konsumverein).
Darüber hinaus engagierte
sich Wilhelm Funcke II im Verbändewesen (zeitweise Präsident der
Handelskammer, Mitgründer des Langnamvereins) und als liberaler Politiker. Auch
darin folgte ihm sein Sohn Wilhelm Funcke III (1856-1910). Er gründete z.B. mit
anderen den Verein der märkischen Kleineisenindustrie.
1875 trat Theodor Springmann (1840-1927) als Teilhaber ein. Nach dem Ausscheiden der Familie Springmann (1926) blieb das Unternehmen allein im Besitz der Nachkommen von Wilhelm Funcke III.
Von 1910 bis 1947 führten es die Brüder Wilhelm Funcke IV und Oscar Funcke, danach Fritz Falkenroth (bis 1959) und Wilhelm Harkort (ab 1959), beide Enkel von Wilhelm Funcke III.
Der Betrieb wurde 1970 an die Firma Bauer & Schaurte (Neuss) verkauft.
...Ende...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen