Aufgegebene Gaststätte
"Haus Waldesruh", Ledde...02.2015...III.
Kleiner Exkurs in die Geschichte der Gaststätte...
"Die alte Gaststätte Waldesruh wurde Mitte 1800 erbaut und
mehrmals um- und angebaut.
Bauherr war nach meines Wissens die Familie Te Bookholt (Tho Bockholt).
Der erste
und einzige Sohn verstarb im 1. Weltkrieg, angeblich mit seinem
Pferdefuhrwerk.
Ab da war scheinbar "der Wurm drin".
Das Haus wurde danach ständig weiter
verkauft.
Die Familie Hüsing besaß das Haus deutlich länger, wobei das Problem dort lag, dass die Familie katholisch war. Zu dem Zeitpunkt in einem rein evangelischen Ledde keine einfache Zeit.
Ende der 60er kaufte es dann Theo Rolfes und er nahm
es mit ins Grab.
Danach wurde es nicht mehr geöffnet. Das war direkt vor der
Euroumstellung. Er hätte es gut an seinen Sohn abgeben können, machte ihm das
Leben aber zu schwer und gönnte scheinbar keinem Menschen etwas Gutes.
Vor allem
nicht seiner Frau.
Diese liebe Frau verließ das Haus dann nach der 1. oder 2.
Zwangsversteigerung. Versteigert wurde es zu dem Zeitpunkt nicht, da die
Schulden die auf diesem Haus lasteten, zu hoch waren.
Versteigert wurde es erst beim dritten Termin. Das war 2005.
Versteigert wurde es erst beim dritten Termin. Das war 2005.
Dort ersteigerte
es ein Kölner. Er kümmerte sich rein gar nicht um das Haus, deshalb fing es da
schon an dass es mehr und mehr zerfiel.
Und die volle Summe bezahlte er
ebenfalls nicht.
Er war der Meinung er könnte aus der gesamten Wiese Baugrundstücke machen und sich eine goldene Nase verdienen. Er hatte wohl vergessen sich vorher bei den Ledderanern zu erkundigen, sie hätten ihm durchaus sagen können das es niemals zu Bauland wird.
Er war der Meinung er könnte aus der gesamten Wiese Baugrundstücke machen und sich eine goldene Nase verdienen. Er hatte wohl vergessen sich vorher bei den Ledderanern zu erkundigen, sie hätten ihm durchaus sagen können das es niemals zu Bauland wird.
Außerdem stellte sich der alte Bürgermeister auch noch quer, der unbedingt auf Kosten des neuen Besitzers seine Parkplätze für die Waldbesucher haben wollte.
Deshalb hatte er u.a. auch keine Abrissgenehmigung bekommen.
Somit kam dann die vierte Versteigerung. Ich meine ca. 3-4 Jahre später. Bin mir nicht mehr ganz sicher...
...Das Haus hatte den Kyrillsturm gut überstanden.
Bis auf ein paar Dachpfannen blieb das Haus heile und es regnete dort nur an
drei vier Stellen rein. War aber nicht schlimm.
Die Garage stand nach der
Versteigerung an den Kölner ständig unter Wasser, denn direkt danach wurde die
Pumpe aus dem Keller gestohlen.
Der Keller selber, der daneben liegt, blieb soweit trocken, da er durch eine
Stufe geschützt wurde.
Auch dort konnte man noch durchgehen. Früher gab es noch
die Möglichkeit über eine Treppe hoch in den Stall zu kommen. Die Treppe gibt
es noch, aber Theo baute sein Kühlhaus dadrüber. Der Keller ist ein alter
Gewölbekeller, in dem man sich zu Kriegszeiten versteckte um vor den
Bombenangriffen geschützt zu sein.
Direkt nach der Versteigerung öffnete ich für den neuen Besitzer nach der 4. Versteigerung die Tür und war echt entsetzt.
Es regnete überall durch. Bis
runter ins Erdgeschoss. In den Keller konnte man gar nicht mehr. Die letzten
beiden Kellerstufen waren schon nicht mehr zu sehen.
Es kam einem so vor, als hätte der Hausgeist der über dieses Gebäude wachte, aufgegeben.
All die Jahre die es nicht bewohnt war trotzte es allem, doch nach
der vierten Versteigerung gab es regelrecht auf, denn da stand schon fest,
es wird abgerissen.
Das Einzige was immer trocken blieb war der vordere Teil vom Pferdestall. Als würde jemand der Pferde liebt die Hand drüber halten.
Vielleicht der alte
Theo?
Er mochte Pferde sehr gerne.
Ich finde es schade dass es so runtergekommen ist und trauere scheinbar als Einzige darum, dass es jetzt abgerissen wird..."
Textquelle:
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...Fortsetzung von Teil II. der Rundgangsbilderserie vom Vorabbruchbeginntag...
...Fortsetzung folgt...
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