Eisenbahnbrücke Hochfeld ...Festungsturm...10.2016...
Die Eisenbahnbrücke Hochfeld - Festungsbau für den Verkehr
25.05.2014
Duisburg. Frühe
Rheinbrücken-Bauherren mussten Geld für Kanonenboote zahlen und beim Bau schon
an die Sprengung denken. Das war auch bei der 1873 fertiggestellten Bahnbrücke
zwischen Hochfeld und Rheinhausen so.
Dagegen sind die heutigen Auflagen für Bauherren
vergleichsweise harmlos: Platz für Minen in allen Pfeilern war einzuplanen,
ebenso Verteidigungstürme an beiden Zugängen. Und: Der Bauherr musste ein
stattliches Sümmchen zahlen für zwei Kanonenboote, die über sein Bauwerk wachen
sollten. Worum’s ging? Um den Bau der Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen
Hochfeld und Rheinhausen.
1871 gab’s dafür eine königlich-preußische Konzession, und
trotz der strengen Auflagen spiegelte sich allein darin eine damals neue
Lockerheit des preußischen Militärs. Denn Rheinbrücken waren bis dahin für die
strategischen Köpfe unter der Pickelhaube gerade Einfallstore für den Feind,
womit in jenen Jahren vor allem die Franzosen gemeint waren, mithin die
größtmögliche Gefährdung der Wacht am Rhein.
Folge war, dass Frachten zwischen linkem und rechtem
Rheinufer mit Trajekten, also Eisenbahnfähren, umständliche übergesetzt werden
mussten (der Hebeturm in Homberg erinnert noch daran, Serienfolge 48). Ob der
Sieg über Frankreich in der Schlacht von Sedan im Jahr zuvor des neuen Kaisers
Militärs weniger ängstlich gemacht hat oder die Einsicht in die Notwendigkeit
besserer Verkehrswege im Ruhrgebiet, der wirtschaftlichen Herzkammer des jungen
Reiches?
Vielleicht war’s auch von beidem ein bisschen...
...Und wer heute mit den Regionalzügen zwischen Hochfeld und
Rheinhausen den Strom überquert, kann am linken Ufer noch den zinnenbewehrten
Turmbau sehen, der anders als die Brücke die bewegten Zeiten bis heute
überdauert hat.
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...Fortsetzung folgt...
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