Altes Malzwerk, Gößnitz...10.2017...
Zahn der Zeit nagt auch weiterhin:
Gößnitz sucht Plan B fürs Malzwerk
08. März 2016
Malz und Wolle - die Zeiten, als diese Produkte in Gößnitz im großen
Stil hergestellt wurden, sind längst vorbei. Geblieben ist ein
Werksgelände, auf dem die stadtbildprägenden Gebäude verfallen. Die
Stadt will einen erneuten Kaufversuch starten.
Gößnitz. Lost places. Rotten places. Modern ruins. So werden Gebäude
genannt, die dem Zerfall ausgesetzt sind. Meist sind es
Industriebrachen. Auch im Altenburger Land gibt es viele davon. Einer
dieser Plätze befindet sich in Gößnitz,
an Bahnlinie und Pleiße, in Sichtweite zur Stadt. Während der
Freiheitsplatz mit Rathaus und Stadthalle hübsch herausgeputzt ist,
erheben sich das ehemalige Malz werk und die Ex-Alwo (Altenburger
Wollspinnerei) auf der anderen Pleißeseite wie ein Koloss über der
Stadt. Ein wenig unheimlich ist es dort, Fenster sind eingeschlagen,
Türen fehlen, Gestrüpp wuchert um das alte Gemäuer...
...Vor einigen Jahren musste eine Wand des Alwo-Gebäudes auf das
Werksgelände gekippt werden, weil sie drohte, auf die Straße zu stürzen.
Die Stadt hatte das Bauordnungsamt eingeschaltet, das dafür finanziell
in Vorleistung treten musste. Denn eigentlich ist der Eigentümer einer
Immobilie dafür zuständig, Gefahren für den umliegenden öffentlichen
Raum auszuschließen, die von seinem Gebäude ausgehen...
...Die Gößnitzer Malzfabrik wurde 1889 von Viktor Grimm gegründet. 1953 geht das Unternehmen in Staatseigentum der DDR
über. Künftig firmiert es unter „VEB Malz- & Nährmittelfabrik
Gössnitz“. Nach der Wende wird die Produktion von Malz als Grundstoff
für das heimische Bier eingestellt. In der Malzfabrik wurde bis 1992, in
der benachbarten Alwo bis 1991 gearbeitet. Noch 1989 wurde eine
„Betriebschronik zum 100-jährigen Bestehen Malzfabrik Gößnitz“
veröffentlicht.
Der Gebäudekomplex wurde von einem Investor aus München
gekauft, der den Plan verfolgte, dort ein Studentenwohnheim zu
errichten. 2001 gab es Gespräche zwischen dem Investor und der Stadt.
Ergebnis: Die Gebäude verfielen zunehmend, der Investor legte seine
Pläne auf Eis, ließ die Gößnitzer Industriebrache in Berlin versteigern.
Über den neuen Eigentümer, der ebenfalls aus den alten Bundesländern kommt, will der Gößnitzer Bürgermeister Wolfgang Scholz keine weiteren Angaben machen...
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...Fortsetzung folgt...
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