Güterbahnhof Duisburg-Wedau...Rückbau läuft...10.2016...
Geisterbahnhof Wedau
30.10.2007
Was von den Anlagen des einst stolzen Bahnbetriebswerks übrig geblieben
ist, gammelt seit Jahren vor sich hin.Dabei machten Wedauer Lokführer
den Verkehr in der Stahlschmiede Duisburg ab 1878 erst möglich.
Die Szenerie mutet gespenstisch an. Hier, auf dem
Bahngelände in Wedau, könnte "Dornröschen" wahr werden. Allerdings ist
es kein Schloss, das da zuwuchert, sondern ein Lokschuppen, eine
Drehscheibe und - vielleicht wirklich nach hundert Jahren - ein
Wasserturm. Unser Fotograf Jürgen Metzendorf streifte jetzt dort herum.
Seine Aufnahmen rufen Erinnerungen an die große Zeit des
Bahnbe-triebswerks Wedau (Bw) wach. Fast 100 Jahre lang wurden dort
Dampflokomotiven einsatzbereit gemacht. Erst die Dampfrösser vom Bw
Wedau machten die Entwicklung der Stahlschmiede an Rhein und Ruhr mit
möglich.
1878 war das Bw als Lokomotivwerkstätte der
Rheinischen Eisenbahn entstanden. Die hier beheimateten Loks bespannten
Stückgut- und Kohlezüge von und nach Süddeutschland. Außerdem galt es,
Züge zwischen den zahlreichen Zechen, Kalkstein-Werken, Häfen und
Stahlwerken zu bespannen. Schließlich konnte der 1913 eröffnete
Rangierbahnhof täglich bis zu 6 000 Güterwagen umstellen.
Um 1935 endeten in Wedau täglich 134 Güterzüge. 121 Güterzüge nahmen
dort ihren Lauf. 31 Güterzüge machten hier kurzen Halt, um Wagen
abzusetzen und aufzunehmen, weitere 25 hielten nur an, um die Lokomotive
zu wechseln. Dazu standen über 60 Rangier- und Güterzuglokomotiven zur
Verfügung. Das Bw zählte mehr als 500 Mitarbeiter. Gleich zwei
Ringlokschuppen und zwei Drehscheiben waren vorhanden.
In ihrer Glanzzeit fuhren die Wedauer Dampflokführer Langläufe bis nach
Oberlahnstein am Rhein und nach Ehrang an der Grenze zu Luxemburg. Mit
der Elektrifizierung der rechtsrheinischen Güterzugstrecke 1962
entfielen diese Dampflokdienste.
In den 60er Jahren
schrumpfte der Lokomotivbestand auf rund 40 Maschinen. E-Loks waren in
Wedau nur abgestellt. Dafür bot sich jetzt der von Bomben beschädigte
nördliche Lokschuppen an, dessen Mittelteil nicht wieder aufgebaut
worden war. Die Unterhaltung der E-Loks fand in Oberhausen und Köln
statt. Im südlichen Lokschuppen befand sich die Achssenke. Dort konnten
die Dampflok-Laufwerke für Reparaturen vom Kessel getrennt werden.
Bis 1977 konnte im westlichen Ruhrgebiet auf die Dampfloks nicht verzichtet werden...
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...Fortsetzung folgt...
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