Gail-Baukeramik/-Fliesen, Werksruine, Gießen...02.2017..."Gail ist geil"...*smile*...
Unternehmen Gail feierte 200 Jahre
28. April 2013
Zu einer ungewöhnlichen 200-Jahr-Feier hatte die Familie Gail einige
ehemalige Mitarbeiter und Freunde der Firma Gail Architekturkeramik am
Freitagabend in den »Saal Aachen« des Hotel Steinsgarten eingeladen.
Neben einem Dinner und Cocktails gab es dabei Vorträge, unter anderem
zur Geschichte des 1812 in Gießen gegründeten Unternehmens seit der
Verlagerung der Produktion nach Brasilien Anfang der 1970er Jahre.
Als Dr. Michael Rumpf Gail die Ausgabe der Präsenttaschen
organisierte, neigte sich der Abend schon dem Ende entgegen. Die
Vorträge waren vorbei, das Dinner war abgedeckt – und die Stimmung unter
den 90 Gästen gut. »Wir haben bisher nur positive Rückmeldungen«, zog
Rumpf Gail, der Geschäftsführer von Gail Architekturkeramik Brasilien
vor dem Saal eine erste Bilanz.
Bis 1991 hatte er zehn Jahre lang den Posten des
Vorstandsvorsitzenden der Firma Gail Architekturkeramik inne. Ende der
1980er geriet das 1812 in Gießen als Zigarren- und Schnupftabakfabrik
gegründete Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Daraufhin wurde
es mehrheitlich von Inax Japan übernommen, wenig später mit der
Boitzenburg AG verschmolzen. 1997 folgte die Insolvenz, von der am
Stammsitz rund 350 Mitarbeiter betroffen waren. In Brasilien, wo seit
1972 eine Gail-Tochtergesellschaft existiert, gehört die Firma heute zu
den Marktführern ihrer Branche.
Das 200-jährige Bestehen wolle die Familie unbedingt auch in
Mittelhessen feiern, betonte Rumpf Gail. »Wir möchten so einerseits den
ehemaligen Mitarbeitern danken, andererseits die Bindung zur Region
dokumentieren.« Seinen Vortrag hatte er genutzt, um die Firmengeschichte
Revue passieren zu lassen. Eine »Informationslücke« gebe es, was die
Historie seit der Verlagerung der Produktion nach Brasilien betreffe,
sagte er, »viele Leute wissen gar nicht, wie unnötig der damalige
Konkurs war...
...Heute steht die größte Gail-Fabrik in Guarulhos, einer Millionenstadt im
brasilianischen Bundesstaat São Paulo. Die Webseite des Unternehmens
firmiert längst unter »com.br«, die Festschrift zum 200-jährigen
Bestehen erschien – von einer deutschsprachigen Zusammenfassung am Ende
abgesehen – in portugiesischer und englischer Sprache, manche Besucher
am Freitag kamen eigens aus Brasilien...
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www.giessener-allgemeine.de
...Fortsetzung folgt...
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