Kraftwerk Westfalen...RWE...Hamm-Uentrop...03.2015...Absurdistan?!
Der regionale Anzeiger gilt als seriöse Zeitung.
Und was ist da am 10.03.2015 zu lesen?!
Dabei heißt es doch eigentlich immer wieder mal, Geschichte wiederhole sich nicht...neue Entwicklungen betreffend das Kraftwerk Westfalen...
Kraftwerk Westfalen droht Bauruine zu werden
10.03.2015
HAMM - Rund 2,5 Milliarden Euro kostete RWE der Bau des
Steinkohledoppelblocks am Kraftwerk Westfalen in Uentrop bislang. Das
sind bereits 500 Millionen mehr als beim Baubeginn 2008 kalkuliert. Und
weitere Kostensteigerungen drohen, wenn der beschädigte Pannen-Block D
doch noch repariert werden sollte.
Von Jan Schmitz
Die
23 am Gemeinschafs-Kohlekraftwerk (Gekko) beteiligten Stadtwerke wollen
den Weg nicht mehr mitgehen. Nach übereinstimmenden Medienberichten
drängen sie darauf, Block D nicht mehr ans Netz zu bringen. Damit wäre
Uentrop Heimat einer der teuersten Bauruinen Deutschlands.
Offiziell äußern sich weder die
beteiligten Stadtwerke – Hamm hat einen Anteil von 1,63 Prozent – noch
RWE zu den laufenden Verhandlungen und verweisen auf
Verschwiegenheitsklauseln. Fakt ist aber, dass die kommunalen
Energieversorger die Verzögerungen und die ausbleibenden Gewinne mit
Sorge betrachten – auch weil durch millionenschwere Rückstellungen für
die Kraftwerksbeteiligung die eigenen Bilanzen unter Druck geraten sind.
Ursprünglich
sollten Block E und D bereits 2012 ans Netz gehen. Erst zwei Jahre
später machte Block E den Anfang, die Inbetriebnahme von Block D hat RWE
nach Schäden am Dampferzeuger auf unbestimmte Zeit verschoben.
Hersteller Alstom hatte ein erstes Reparaturkonzept nach dem Auftreten
neuer Leckagen im August 2014 zurückgezogen. Jetzt soll nach
Informationen des Handelsblatts ein neues Reparaturkonzept vorliegen,
das die Arbeiten allerdings um zwei weitere Jahre verzögern würde.
Außerdem verweigere Alstom die Gewährleistung für die durchzuführenden
Arbeiten, hieß es.
Dies nährt die Befürchtung der 23 Stadtwerke-Partner,
dass das Kraftwerks-Investment auf absehbare Zeit defizitär bleibt.
Nicole
Seifert von den Stadtwerken Osnabrück, die auch für die Stadtwerke Hamm
sprechen, bestätigte Verhandlungen mit RWE darüber, wie es am Kraftwerk
weitergeht...
----->
Mal am Rande angemerkt...da war doch schon mal was...auf dem Areal auch noch gelegen...eine ebenfalls sehr teure Bauruine...
Stichtag 13. September 1983
THTR: Das Milliardengrab von Uentrop wird 30
HAMM / 13.09.2013 - Es sollte ein technologischer Meilenstein der Energiewirtschaft
werden, doch das Unterfangen geriet zum gigantischen Fehlschlag: Vor 30
Jahren erfolgte im Thorium-Hochtemperaturreaktor (THTR) des Kraftwerkes
Uentrop-Schmehausen erstmals eine kontrollierte Kernspaltung.
Von Ulrich Heitger
Die
Ursprünge des ehrgeizigen Projektes reichen bis in die 1960er Jahre
zurück und mündeten zunächst in der Gründung der
„Hochtemperaturkraftwerk GmbH, Hamm“ (HKG), einem Konsortium unter
maßgeblicher Beteiligung der VEW (Vereinigte Elektrizitätswerke
Westfalen). Es sah die Errichtung eines gasgekühlten
Hochtemperaturreaktors mit einer von 300 Megawatt vor. Der Reaktor
sollte nicht mit den herkömmlichen Brennstäben bestückt werden, sondern
mit tennisballähnlichen, graphitummantelten Kugeln. Dieser Prototyp
einer neuen Generation von Atomkraftwerken versprach eine Verminderung
der Unfall- und Strahlungsrisiken im Vergleich zu den bestehenden
Leichtwasserreaktoren und dazu einen höheren Wirkungsgrad.
Die
Bauarbeiten begannen Anfang Mai 1971. Die glitzernde Aluminiumhülle des
147 Meter hohen Kühlturms, fertiggestellt im Oktober 1976, wurde zum
neuen Wahrzeichen der Region. Ein Autofahrer erinnert sich: „Wenn ich
auf der A2 aus Richtung Hannover in Richtung Hamm fuhr, wusste ich,
gleich bin gleich zu Hause.“
Ein gravierender Störfall leitete das Ende ein
Technologische Probleme verzögerten die Bauarbeiten immer wieder. Zudem formierte sich auch der Widerstand gegen die Anlage. Die „Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm“ veranstaltete am 12. April 1977 eine erste große Protestveranstaltung mit 1000 Kernkraftgegnern. Aus ihren Reihen kamen auch juristische Einsprüche gegen den Bau der Anlage.
Doch
letztlich konnte weitergebaut werden, und nach dem 13. September 1983
lief der Versuchsbetrieb an. Befanden sich bei der ersten Inbetriebnahme
des Reaktors rund 200.000 Kugeln im Reaktorbehälter, so wurde diese
Zahl allmählich auf über 600.000 gesteigert. Am 9. April 1985 erteilte
die zuständige Behörde eine befristete Betriebsgenehmigung; es dauerte
aber noch bis Mitte November des Jahres, dass der THTR erstmals Strom
ins Netz einspeiste.
80 zu meldende Ereignisse an 423 Betriebstagen
Nur ein halbes Jahr später, am 4. Mai 1986, kam es dann zu einem schwerwiegenden Störfall, dessen tatsächliches Ausmaß aber erst einige Tage später bekannt wurde...
----->
...manchmal
-so wie gerade jetzt einmal wieder-
überkommt mich der Gedanke, ich lebe in Absurdistan...und ich bin fassungslos...
...Fortsetzung folgt...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen