Güterbahnhof Duisburg...Abfertigungshallen
Gbf...02.2017...V.
Duisburgs Güterbahnhof
Das Terrain der geplatzten Träume
Seit 15 Jahren schon wartet das 35 Hektar große Gelände des
Güterbahnhofs in Duisburg darauf, städtebaulich entwickelt zu werden. Getan hat
sich seither nichts. Alle Pläne und Modelle scheiterten.
31.07.2010, von Andreas Rossmann, Dusiburg
Als am 12. September 1996 in Oberhausen das Einkaufszentrum
„CentrO.“ eröffnet wurde, schellten nebenan in Duisburg laut die Alarmglocken.
Denn das „neue Glanzlicht für unser Land“, so der damalige
nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau bei der
Eröffnung, drohte die mehr als doppelt so große Halbmillionenstadt in den
Schatten zu stellen.
Dass der neue Konsumtempel, der, mit einer Verkaufsfläche
von 70.000 Quadratmetern, auf das abgeräumte Areal der HOAG, der Hüttenwerke
Oberhausen AG, gesetzt worden war und die „Neue Mitte“ der erst 1929 aus
Alt-Oberhausen, Osterfeld und Sterkrade gebildeten Großstadt beanspruchte,
„auch positive Auswirkungen“, wie der Landesvater hoffte, auf die Nachbarstädte
haben würde, glaubte hier niemand.
Im Gegenteil: Wie Bottrop, Dinslaken, Mülheim und sogar
Essen befürchtete Duisburg einen Abfluss von Kaufkraft, der die schon damals
klamme, vom Strukturwandel gebeutelte „Stadt-Montan“ weiter schwächen würde.
Doch die Stadtoberen wollten nicht klagen, sondern die
Konkurrenz annehmen und - beim Geld hört auch heute noch die Vision von der
Ruhrmetropole auf - zum Gegenschlag ausholen. Was Oberhausen vorgemacht hatte,
wollte Duisburg nachmachen und übertreffen: Das größte innerstädtische
Einkaufszentrum Deutschlands mit 160.000 Quadratmetern und damit mehr als
doppelt so viel Verkaufsfläche wie im „CentrO.“ sollte entstehen.
„Erst machen wir
Düsseldorf platt, dann nehmen wir uns Paris vor“, strotzte Stadtplanungschef
Jürgen Dressler vor mit Ironie unterlegtem Selbstbewusstsein, hatte die Stadt
doch zwei Trümpfe zu bieten:
Einmal ihr Einzugsgebiet, in dem nicht mehr als eine Stunde
entfernt elf Millionen Menschen leben, zum anderen das Grundstück des
Güterbahnhofs, den die Deutsche Bahn damals gerade aufgegeben hatte. Eine
citynahe, 35 Hektar große Freifläche, die verkehrstechnisch anzubinden war. Ein
trendiger Name war schnell zur Hand: „MultiCasa“ sollte die neue Einkaufs- und
Erlebniswelt heißen.
Getan hat sich auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände seitdem fast
nichts: Es ist das Areal, an dessen Zugängen es zur Katastrophe der Love Parade kam...
----->
www.faz.net
...Fortsetzung der Bilderserie 02.2017...
...Fortsetzung folgt...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen