Altes Wasserwerk, Marl-Sickingmühle Landschaftskunstwerk (I.)
Das Wasserwerk ist so alt wie der Chemiestandort Marl
Mit Gründung des Standortes wurde auch der Aufbau der Wasserversorgung
notwendig. Als die damalige IG-Farben sich Ende der 30er Jahre für Marl
als Produktionsstandort für synthetischen Kautschuk entschied, war die
Nähe der Lippe als Frischwasserspender und Vorfluter zur
Abwasserentsorgung eines der entscheidenden Kriterien. Mit der Gründung
des Standortes wurde auch der Aufbau der Wasserversorgung erforderlich.
Aufbau der Wasserversorgung für den Chemiepark
So entstand zeitgleich mit der Errichtung des Werkes 1938 das alte
Wasserwerk in Marl-Sickingmühle. Dort wurde das Wasser der Lippe
entnommen und aufbereitet. Auch die heute hochmodernen
Wasserversorgungsnetze und Entsorgungskanäle wurden schon damals
konzipiert. Neben der Lippe stand auch in begrenztem Maß das öffentliche
Leitungsnetz für die Trinkwassereinspeisung zur Verfügung. Später kamen
die Brunnenwasser-Förderung in Sickingmühle (1954) und Lippramsdorf
(1974) sowie die Kanalwasser-Entnahme aus dem Wesel-Datteln-Kanal (1958)
hinzu.
Abgesehen von einigen Rückkühlwerken erfolgte bis gegen 1985 die
Wasserversorgung der Chemieanlagen mittels einer "Einmalnutzung" mit den
aufbereiteten Rohwässern aus der Lippe, dem Wesel-Datteln-Kanal, den
Brunnenanlagen und der öffentlichen Trinkwassereinspeisung. Dabei diente
insbesondere das aufbereitete Lippewasser, das so genannte Flusswasser,
als Kühlwasser für die Chemieanlagen.
In der Zeit von 1965 bis 1985 wurden über 30.000 qm/h Wasser aus der Lippe gefördert. Das entspricht mehr als 70% des Lippewasser-Abflusses bei Niedrigwasserführung. Nur für die Kühlwasserversorgung des Kraftwerkes I, der zentralen Kälteanlage und wenigen Prozessanlagen erfolgte die Kühlwasserversorgung durch Rückkühlwerke.
In der Zeit von 1965 bis 1985 wurden über 30.000 qm/h Wasser aus der Lippe gefördert. Das entspricht mehr als 70% des Lippewasser-Abflusses bei Niedrigwasserführung. Nur für die Kühlwasserversorgung des Kraftwerkes I, der zentralen Kälteanlage und wenigen Prozessanlagen erfolgte die Kühlwasserversorgung durch Rückkühlwerke.
Wertewandel und Umweltbewusstsein
Mit dem gesellschaftlichen Wertewandel und steigendem
Umweltbewusstsein, begleitet von vielen neuen gesetzlichen Regelungen,
wurden unter ökologischen Zwängen Verfahren zur Frisch- und
Abwassereinsparung entwickelt und umgesetzt. Schritte waren Wasser
sparende Verfahren der Chemieanlagen selbst sowie Standort-interne
Mehrfachnutzungen der Ressource Wasser. Wesentliche Projekte zur
Umsetzung waren die Neuordnung der Wassersysteme Marl (1988 bis ‘93) und
der Ersatz des alten Wasserwerkes (1996 bis ‘98).
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...Fortsetzung folgt...
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