Mittwoch, 2. September 2020

Anton Hullmann - Denkmal...ein Mann wie ein Deich...08.2009...

Anton Hullmann - Denkmal...
ein Mann wie ein Deich...08.2009...






Anton Hullmann - ein Mann wie ein Deich
27.01.2012

WESERMARSCH - Kapitän Anton Hullmanns Körperfülle „barock“ zu nennen, wäre eine schamlose Untertreibung. Der Mann brachte fast vier Zentner auf die Waage. Doch nach der großen Sturmflut vom Februar 1962 hätten ihn die meisten Küstenbewohner wohl am liebsten mit Gold aufgewogen, denn sie sahen in ihm den „Retter der Wesermarsch“.

Heddo Peters, der Archivar des Rüstringer Heimatbundes, plädiert für eine nüchterne Bewertung. „Anton Hullmann hat sich große Verdienste erworben, er war der richtige Mann zur richtigen Zeit“, sagt der 67-Jährige. „Aber er stand nur am Ende einer Kette von Ereignissen, die dazu geführt haben, dass ein großer Teil der Deiche in der Wesermarsch der Sturmflut standhielten.“

Heddo Peters hat Anton Hullmann (1891 bis 1968) als Jugendlicher kennengelernt.
Hullmann stammte aus Colmar in der Gemeinde Ovelgönne und brachte es vom Pächtersohn zum Kapitän. Bei seinem Aufstieg verhielt er sich keineswegs stromlinienförmig, sondern er war selbstbewusst, eigenständig und konnte durchaus grob werden. Ob Kaiserreich, Nazizeit oder Adenauer-Ära - er legte sich mit den Mächtigen an und erreichte trotzdem fast immer sein Ziel. 

So galt er nach der bedingungslosen Kapitulation 1945 als einer der wenigen, die sowohl unbelastet als auch befähigt waren. Die amerikanischen Besatzer ernannten ihn zunächst zum Bürgermeister von Ovelgönne und dann zum kommissarischen Vorsteher des II. Oldenburgischen Deichbandes. Dass er genauso fließend Englisch sprach wie Plattdeutsch, wird ihm nicht geschadet haben.

Die Deiche, die er vorfand, waren in einem schlechten Zustand und zudem im Krieg mit Schützenständen und anderen Wehrbauten zu Festungen ausgebaut worden. Im Frühjahr 1946 kamen einige schwere Sturmfluten hinzu.

Erst jetzt konnte Hullmann mit der Reparatur der Deiche beginnen. 400 Mann arbeiten für 57 Pfennige die Stunde, Stiefelgeld und Verpflegung.

Doch die große Holland-Flut vom 31. Januar 1953, bei der 2000 Menschen ertranken, zeigte, dass Reparatur nicht mehr reichte. Jahrhundertelang waren Deiche nach Sturmfluten nur instand gesetzt und etwas erhöht worden, jetzt war vorausschauender Küstenschutz nötig...

----->







...Ende...



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen