„Die verwaltete Krise“ lautete die Schlagzeile des Aufmachers im Sonntagsteil, die Unterzeile wurde konkret: „DDR-Wirtschaft auf Talfahrt“ stand da, und weiter „Reformdiskussionen gehen an der Partei vorbei“.
Krömke, Professor für Wirtschaftswissenschaft an der Hochschule für Ökonomie in Karlshorst, fuhr gar nicht erst nach Hause, sondern direkt zum Gebäude des ZK am Werderschen Markt.
Honecker hatte bereits einen Tag Zeit gehabt, sich zu ärgern. Seit er seine persönliche Zeitungsmappe vom Sonntag studiert hatte. Darin befanden sich wie immer Ausschnitte aus den wichtigsten Westzeitungen, namentlich aus der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, dem „Handelsblatt“ und dem Tagesspiegel, letzterer nicht zuletzt wegen seiner Berlin- und DDR-Berichterstattung.
Wahrscheinlich waren es noch mehr, aber an diese drei erinnerte sich Krömke in einem persönlichen Gespräch, das er vor 15 Jahren mit dem Tagesspiegel führte. Er war damals 75.
Im Juli 1989 zeichneten sich bereits Reformen in der Sowjetunion ab, in Polen hatte es gerade Neuwahlen gegeben, und Ungarn öffnete seine Grenze. Doch in der DDR stand die Mauer felsenfest, so schien es wenigstens...(wirklich lesenswert)... ----->www.tagesspiegel.de/berlin/75-jahre-tagesspiegel-als-honecker-den-laengsten-leserbrief-aller-zeiten-in-auftrag-gab
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