VEB Vereinigte Sitzmöbelindustrie Neuhausen...Werk Geringswalde am Bahnhof...09.2020...
Ab der 1840-er Jahre siedeln erste Stuhlbauer in Neuhausen und
Umgebung, nutzen die Wasserkraft ehemaliger Mahlmühlen oder Zeughämmer.
Allerdings dümpelt die Entwicklung zunächst vor sich hin: 1878 gibt es
lediglich 22 Stuhlbauer, dazu 126 Drechsler.
Der große, fast explosionsartige Entwicklungsschub, begünstigt durch
Gewerbefreiheit, Eisenbahn- und Elektro-Anschluss, setzt ab 1890 ein:
1907 finden wir 123 Personen mit Stuhlbau befasst - nur sechs Jahre
später, also 1913, sind in mehr als 20 Unternehmen bereits über 400
Beschäftigte tätig. Diese rasante, auch heute durchaus noch erstaunliche
Entwicklung sei am Beispiel eines der führenden Unternehmen, Heinrich
Eduard
(H. E.) Seifert, festgemacht...
...Drei Betriebsenteignungen nach 1945 und 13 Verstaatlichungen 1972
schufen die strukturelle Basis des Werkes Neuhausen, welches zusammen
mit den Betriebseinheiten in Geringswalde, Brand-Erbisdorf und Mulda als
VEB Vereinigte Sitzmöbelindustrie (VSI) das Stuhlbauzentrum der DDR
darstellte, mit bald 2.000 Beschäftigten annähernd 1 Million Stühle pro
Jahr lieferte.Diese Sitzmöbel standen zu je einem Drittel der
Bevölkerung im Inland zur Verfügung, gingen in den Export in´s
sozialistische Ausland und in den sogenannten NSW-West-Export...
...Das Wegbrechen aller Absatzmärkte 1989/90, verursacht u. a. durch den Wegfall staatlicher Preisstützungen, die Zahlungsprobleme in Osteuropa und die Orientierung
der Bevölkerung auf vorwiegend "westliche" Waren führte zu einem
radikalen Niedergang der Sitzmöbelindustrie...
...Zwei Nachfolge-Unternehmen, die sich dem kompletten hochwertigen
Innenausbau einschließlich Stuhlfertigung widmeten, meldeten im Jahr
2000 bzw. 2011 Insolvenz an. Stuhlfertigung vor Ort findet damit nur
noch in Handwerksbetrieben statt...
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Bildoriginale: Dejalo/B.NRW |
...Fortsetzung folgt...
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