ZIPPA-KLINKER Ziegelei Paul Zippmann GmbH & Co. KG, Wermelskirchen (Geschichte/Entwicklung)
Nach den ersten Bildern der aufgegebenen/stillstehenden Ziegelei...hier ein Artikel zur Entwicklungsgeschichte des Unternehmens...
Auf einem ehemaligen Acker, Neuenhöhe in Wermelskirchen, Rheinland,
an der Reichsstraße 51, heute Bundesstraße B 51 bei Remscheid zwischen
Köln und Wuppertal gelegen, wurden seit etwa dem Jahr 1872 damit
begonnen in sogenannten Feldbrandöfen Ziegel direkt auf dem Feld zu
brennen. Diese Feldbrandöfen wurden mit Hölzern aus dem umgebenden Wald
von Remscheid und Wermelskirchen befeuert.
An diesem Wermelskirchener Standort errichtete Carl Gesenberg 1889
die Firma Gesenberg & Co., Dampfziegelei. Er lieferte mit
Pferdefuhrwerken vor allem in die benachbarten Städte: Leverkusen,
Opladen, Bergisch-Gladbach, Solingen, Remscheid, Reinshagen,
Bergisch-Born, Lennep, Hückeswagen, Hämmern, Winterhagen, Radevormwald,
Wipperfürth, Barmen, Elberfeld, Aprath.
Mit
dem Bau seiner Jugendstilvilla hatte sich Carl Gesenberg übernommen. Er
war zur Aufgabe und Verkauf seiner kleinen Landziegelei und seines
Wohnhauses gezwungen.
Im Jahre 1912 wurden Ziegelei und Wohnhaus von Herrn Paul Zippmann für seinen Sohn Ewald Zippmann
erworben. Die Dampfziegelei Paul Zippmann, Wermelskirchen war geboren.
Aus dem Vornamen Paul und dem Nachnamen Zippmann erwuchs später die
Firma ZIPPA. Ein Marke die seither Architekten, Planern, Bauherren,
Baubehörden, Kommunen, Bauunternehmen, Baugenossenschaften … ein Begriff
werden sollte.
Unmittelbar nach Erwerb wurde die Lieferung von Ziegeln zur Errichtung
von einfachem Ziegelmauerwerk ausgeweitet. Sie erfolgte nun auch mit
Wagons der Eisenbahn oder mit Dampfkraftwagen in die damals auch
vergleichsweise weiter entfernten Städte: Bonn, Düsseldorf, Essen,
Duisburg, Köln, Leverkusen, Opladen, Solingen, Bergisch Gladbach,
Remscheid, Lennep, Hückeswagen, Hämmern, Winterhagen, Radevormwald,
Wipperfürth, Halver, Lüdenscheid und Elberfeld Wuppertal, Barmen
Wuppertal, Beyenburg Wuppertal.
In Wuppertal, Hückeswagen, Winterhagen, Radevormwald, Remscheid,
Köln, Bonn, Leverkusen, Opladen, Düsseldorf, Duisburg, und Essen wurden
zudem eigene Auslieferungslager unterhalten bzw. Ziegel in ausreichenden
Mengen an die sogenannten Ziegel / Klinker - bzw. Baustoffkontore
geliefert, die als eigenständige Unternehmenden oder unter Beteiligung
der Werke der Hersteller den Regionalverkauf besorgten.
Im Jahr 1921 übernahm dann Ewald Zippmann, wie vorgesehen, das
Unternehmen und die Unternehmensleitung von seinem Vater Paul Zippmann.
Bedingt durch den schnellen Abbau des einfachen Lehmes und die nun
vorgefundenen tiefer gelegten qualitativ hochwertigen Rohstoffe und die
Verbesserung der Maschinen zur Rohstoffaufbereitung wurde die Produktion
um ca. 1925 auf hochwertige Klinker umgestellt. Am 17. Juli 1937 wurde
der erste gasbeheizte Tunnelofen in der Grobkeramik eingesetzt. Das Gas
wurde ab 1940 in einem eigenen Gasgenerator erzeugt der mit Braunkohle
bzw. Braunkohlebriketts (sogenannte Eierkohlen) betrieben wurde, die aus
Köln bzw. dem Ruhrgebiet geliefert wurden.
Schon Mitte der 1930er Jahre wurden die Klinker und Ziegel zu zwei
Tonnenpaketen mit je 500 Klinkern gestapelt und mit einem Kran auf
Lastkraftwagen, auch für den Fernverkehr, verladen, welche die Waren
direkt bis an die Baustellen transportierten.
Somit hatte sich das Absatzgebiet weit über die Städte Köln und
Wuppertal und den Rheinisch Bergischen Kreis hinaus erweitert. Die
Ziegelei war mit der Ausführung von Aufträgen u.a. der Firmen: Union
Rheinische Braunkohlen AG, Wesseling; Benzingewinnungswerk, Wesseling;
Bunawerk der Chemischen Werke Hüls, Marl; Stahlwerk Schmidt &
Clemens, Berghausen; Thyssen AG, Duisburg; Vereinigte Aluminiumwerke,
Lünen; Friedrich Krupp AG, Essen und Rheinhausen; Henkelwerke,
Düsseldorf; sowie den Bayer Werken in Wuppertal, und Leverkusen
beschäftigt.
Die
zur Produktion der von Bauherren besonders geschätzten, hochwertigen,
druckfesten, hart gebrannten Klinkern erfolgte stets mit heimischen
Rohstoffen aus den am ZIPPA Werk gelegenen Tongruben mit bergischem
Schieferton.
Nach dem Krieg hatte ZIPPA als erstes Werk der Ziegelindustrie
Kranfahrzeuge zur Entladung der keramischen Produkte auf den Baustellen.
Die Belieferung erfolgte nun bundesweit, z.B. per Rheinschiff vom Hafen
Köln Deutz zu BASF nach Ludwigshafen. Die wichtigste Verbindung für den
Fernverkehr wurde die Autobahn A1 mit der Auffahrt Schloss Burg,
Wermelskirchen. Auch im historischen Gemäuer Schloss Burg,
Wermelskirchen, später Solingen, ein Baudenkmal dass auch heute noch zu
den besonderen Attraktionen der hiesigen Bergischen Region zählt und
immer eine Reise wert ist, sowie in Unterburg, Solingen, kamen bei
verschiedener Sanierungen Produkte von ZIPPA zum Einsatz.
Zu dem Produktionsstandort des bei Remscheid zwischen Köln und
Wuppertal gelegenen Wermelskirchen kam 1951 ein Zweitwerk in Thalfang,
Hunsrück, hinzu, dass bis 1976 betrieben wurde. Die Leitung dieses
Zweitwerks übergab Ewald Zippmann seinem Sohn, Claus Zippmann nach
dessen Eintritt in das Unternehmen 1957...
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