Jakob Koenen und "sein Hallen-Bad" /
Abbruch Jakob-Koenen-Bad, Lippstadt -04.2014- (II.)
Zur Geschichte des Jakob-Koenen-Bades in Lippstadt findet sich auf der Webseite der SPD-Lippstadt ein recht netter Artikel....
Jakob Koenen, Bürgermeister von 1948 bis 1974. |
Rückblick auf das Jahr 1966
In einem Beitrag für die
lokalen Printmedien hat Hans Zaremba im September 2011 an die 45jährige
Wiederkehr der Eröffnung des Hallenbades am Cappeltor durch Jakob Koenen
im September 1966 erinnert. Der wesentliche Teil dieses Artikel wird
nachfolgend noch einmal im Wortlaut von 2011 abgedruckt.
Bereits um 6.20 Uhr soll der Parkplatz vor dem Gebäude voll belegt
gewesen und die „Schlange“ vor der Kasse lang und länger geworden sein.
Mit einem kühnen Sprung habe sich Bürgermeister Koenen als erster um
6.30 Uhr in das mit 26 Grad warme kristallklare Wasser gestürzt, während
sich der damalige Erste Beigeordnete und Kämmerer Heinrich Westen weit
vorsichtiger dem kühlen Nass genähert habe. Einer Veröffentlichung aus
dem September des Jahres 1966 ist zu entnehmen, dass der ehemalige
Kassenwart aus dem Stadthaus erst bedächtig die große Zehe ins Wasser
gehalten habe und dazu mit dem Rezept „So ein erfrischendes Bad am
Morgen ist gut für Leute, die einen Kater haben“ zitiert wurde. Zudem
wird als einzige Panne bei der Premiere des Hallenbades überliefert,
dass das Schlüsselbändchen, das jeder Besucher trug, für das kräftige
Handgelenk des Bürgermeisters wohl zu knapp war.
Anerkennung für den unermüdlichen Einsatz von Jakob Koenen |
Bevor im September 1966 die Lippstädter ihr Hallenbad in Beschlag nehmen
konnten, waren viele Hürden aus dem Weg zu räumen. Es ist das
unbestrittene Verdienst von Jakob Koenen, dieses Bad gegen manche und
heftige Widerstände durchgesetzt und zum Erfolg verholfen zu haben. Doch
bis dahin war es ein weiter Weg. Es war das Jahr 1958, in dem der
Sozialdemokrat den Plan für ein Hallenbad an der Lippe entwarf, den
viele mehr oder weniger für nicht verwirklichbar hielten. Lippstadt
hatte zu diesem Zeitpunkt eine Bevölkerungszahl von 35.000 Einwohnern
und seine knappen finanziellen Mittel für viele andere dringende
Verpflichtungen einzusetzen. Dreizehn Jahre nach dem Kriegsende befand
sich auch der Wiederaufbau in der Lippestadt noch in vollen Zügen. Zwei
Stichworte veranschaulichen dies: Wohnungsbau und die Integration
tausender von Flüchtlingen und Vertriebener. Ein Hallenbad wurde
folglich von nicht wenigen Kritikern als zu teuer und reinweg als Luxus
abgetan. Doch der engagierte Kommunalpolitiker ließ sich nicht beirren
und gewann über die Vereine eine große Zahl von Anhängern für sein
Vorhaben.
So entstand auch die „Hallenbadzigarette“. Die Überlegungen waren klar
durchdacht: Möglichst viele Bürger von der Idee überzeugen, dann werde
auch genügend Geld für ein Hallenbad zusammenkommen. Der Einfall des
Nichtrauchers basierte darauf, viele Nikotinfreunde davon zu überzeugen,
täglich auf ein Stäbchen zu verzichten. Das waren zumindest fünf in der
Woche. Der Bürgermeister zählte nur die Arbeitstage von Montag bis
Freitag und verband damit den Wunsch an die Raucher, den Gegenwert von
gut zehn Pfennigen für das von ihm vorgeschlagene Projekt zu stiften.
Zwei Mark von jedem Bürger im Monat hatte er kalkuliert. Aus der
„Hallenbadzigarette“ entwickelte das Stadtoberhaupt die
„Hallenbadlotterie“. Verkäufer waren Politiker, Beamte und Angestellte
der Stadtverwaltung, aber auch Vereine. Sie brachten Lose für eine Mark
an die Frau und den Mann. Als Hauptgewinn lockten vier Käfer von
Volkswagen. Als das Hallenbad vor 45 Jahren seiner Bestimmung übergeben
wurde, war eine gute halbe Million an Spenden aufgelaufen. Immerhin ein
Sechstel der Baukosten....
Wer den Artikel in Gänze sucht/sehen-lesen möchte findet ihn hier
----->
Doch jetzt wieder zurück zum Stand der Dinge vor Ort...begonnener Abbruch am
Nach-Osterwochenende 2014...
...Fortsetzung folgt...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen