Jubiläum
Vor 200 Jahren wurde die Ziegelei Siegeroth gegründet
LÜNEN. 200 Jahre
alt wäre die Ziegelei Siegeroth in diesem Jahr geworden. Sie war die
letzte von 13 Ziegeleien und acht Töpfereien in Lünen, bei der der Ofen
noch feuerte. Bis 1995 wurden hier Hartbrandziegel, Kabelabdeckhauben
und auch Weinlagerrohre aus Ton gebrannt.
Die Ziegelei Siegeroth wurde vor 200 Jahren gegründet.
Dieses Foto
wurde jetzt dem Stadtarchiv Lünen als Leihgabe übergeben:
Es zeigt die
Ziegelei Siegeroth im Jahr 1894 mit
Großmutter Agnes (sitzend) und
Großvater Ludwig (4.v.l.) sowie Onkel Alwis,
dem Heimatforscher aus
Altlünen (3.v.l.).
Foto: privat
Da stand die Ziegelei schon knapp zehn Jahre unter Denkmalschutz. Für
den Inhaber in fünfter Generation, Alois Siegeroth, sind 200 Jahre ein
denkwürdiges Datum. Er vermachte am Mittwoch dem Stadtarchiv einige
interessante Dokumente als Leihgabe und versammelte Familie und Freunde
des Hauses unweit des Zickzack-Ofens.
Die Geschichte der Ziegelei wird gern gehört. Auch Führungen, die er nach Terminabsprache von Mai bis September in dem noch funktionstüchtigen „Museum“ anbietet, finden großen Anklang.
Erfinderischer Chef
Es war Alois Siegeroths Ideenreichtum, der ihn immer wieder eine Marktnische finden ließ. Neben Dachziegeln und Steinen produzierte er für die Stadtwerke Hartbrandziegel, mit denen Erdkabel abgedeckt wurden. Die georderten Stückzahlen erreichten an die 300 000. Er entwickelte das achteckige Weinlagerrohr, das so nicht so schnell von der Ladefläche rutschen konnte.
Pro Tag produzierte Siegeroth 10 000 Kleinziegel, 4500 wurden gebrannt. Auch Kleingärtner wollten seine Steine als Pflasterklinker. Zur Rohstoffquelle Lehm hatte es der „Herr der Steine“ nicht weit: Den holte er aus Langern. Bis 1953 wurde das Material mit der Schüppe abgebaut, erst dann kam der Bagger.
Bis zum Bodensee
Dem Stadtarchiv überreichte Siegeroth ein Lieferbuch aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zur Cappenberger Brauerei, nach Oberaden, Ostick oder Dortmund-Hörde wurden Ziegel gebracht. „Kabelabdeckhauben gingen sogar bis zum Bodensee“, erinnert sich Siegeroth.
In einem Zinsbuch, das ebenfalls das Stadtarchiv erhält, sind fein säuberlich alle Einträge verbucht. Damals wurde sogar Geld verliehen. Auch Fotos, das älteste von 1880, und der Ziegelleigesellschafftsvertrag von 1871 gehören nun zu den Archivschätzen.
Die Geschichte der Ziegelei wird gern gehört. Auch Führungen, die er nach Terminabsprache von Mai bis September in dem noch funktionstüchtigen „Museum“ anbietet, finden großen Anklang.
Erfinderischer Chef
Es war Alois Siegeroths Ideenreichtum, der ihn immer wieder eine Marktnische finden ließ. Neben Dachziegeln und Steinen produzierte er für die Stadtwerke Hartbrandziegel, mit denen Erdkabel abgedeckt wurden. Die georderten Stückzahlen erreichten an die 300 000. Er entwickelte das achteckige Weinlagerrohr, das so nicht so schnell von der Ladefläche rutschen konnte.
Pro Tag produzierte Siegeroth 10 000 Kleinziegel, 4500 wurden gebrannt. Auch Kleingärtner wollten seine Steine als Pflasterklinker. Zur Rohstoffquelle Lehm hatte es der „Herr der Steine“ nicht weit: Den holte er aus Langern. Bis 1953 wurde das Material mit der Schüppe abgebaut, erst dann kam der Bagger.
Bis zum Bodensee
Dem Stadtarchiv überreichte Siegeroth ein Lieferbuch aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zur Cappenberger Brauerei, nach Oberaden, Ostick oder Dortmund-Hörde wurden Ziegel gebracht. „Kabelabdeckhauben gingen sogar bis zum Bodensee“, erinnert sich Siegeroth.
In einem Zinsbuch, das ebenfalls das Stadtarchiv erhält, sind fein säuberlich alle Einträge verbucht. Damals wurde sogar Geld verliehen. Auch Fotos, das älteste von 1880, und der Ziegelleigesellschafftsvertrag von 1871 gehören nun zu den Archivschätzen.
Text-/Bildquelle:
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