Ein weiteres Ziegelwerk verschwindet vom Markt....oder:
So kann es gehen...so geht es....hier:
Schließung Ziegelei Baalberge
(Wienerberger)
Baalberge / Ziegelwerk vor dem Aus
28.03.2013 - 15:13 Uhr
Seit 1856 wurden in Baalberge Ziegel hergestellt.
Das Werk II, das nun zum Jahresende schließt, wurde 1957
in Betrieb genommen.
(BILD: Ute Nicklisch)
Von Andreas Braun
Der österreichische Baukonzern Wienerberger schließt seinen Baalberger
Betrieb zum Jahresende.
31 Mitarbeiter werden ihre Arbeit verlieren.
Baalberge/MZ
Nach
157 Jahren steht die Ziegelherstellung in Baalberge vor dem Aus. Ende
des Jahres wird in der Ziegelei am Ortseingang aus Richtung Bernburg die
Produktion eingestellt.
Nur noch als Lager wird der traditionsreiche
Standort danach bis Ende 2014 weiter betrieben.
Entsprechende
Informationen der Mitteldeutschen Zeitung hat das Unternehmen nun
bestätigt.
Der österreichische Baukonzern hatte das Baalberger Werk, in
dem derzeit 36 Mitarbeiter beschäftigt sind, am 1. Januar 2003
übernommen.
31 Mitarbeiter verlieren Job.
Der
Werksleiter wird in einen anderen Betrieb versetzt, sagte
Unternehmenssprecher Sven Studer.
Zwei Auszubildende würden ebenfalls
ihren Berufsabschluss woanders absolvieren, für das Lager eine Vollzeit-
und eine Halbtagsstelle benötigt.
31 Mitarbeiter werden jedoch zum
Jahresende ihre Arbeit verlieren.
Die Gründe der Betriebsschließung sind
schnell zusammengefasst.
Der weltweit operierende Konzern muss sparen.
Die Krise der Finanzwirtschaft wirke sich auch auf die Baubranche aus,
hatte das „Handelsblatt“ bereits im August 2012 berichtet. Heimo
Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, hatte damals
erklärt, dass das Unternehmen 90 Prozent des Umsatzes in Europa mache.
Doch die Banken würden nur zögerlich Kredite zum Hausbau vergeben, damit
der Absatz wegbrechen. 40 Millionen Euro sollen bis Ende 2013
eingespart werden.
Baalberge Opfer der Sparpolitik.
Opfer
dieser Sparpolitik sind nun auch die Baalberger. Zwar zeichnet sich im
Wohnungsbau wieder ein Aufwärtstrend an. Doch dieser wird den
Baalbergern nicht mehr helfen. Ihre Produktion von Vormauerziegeln,
Pflaster- und Kanalklinkern wird ausgelagert und auf drei andere Werke
des Unternehmens verteilt, sagt Studer.
Wienerberger will nicht nur
Stellen abbauen und Werke schließen, sondern auch Neuinvestitionen im
100-Millionen-Euro-Bereich zurückfahren, meldete das „Handelsblatt“
Mitte 2012.
Nun geht es an die Umsetzung: „Die
Schließung in Baalberge erfolgt im Rahmen des
Effizienzsteigerungsprogramms, das Wienerberger angekündigt hat. Durch
die Anpassung von Kapazitäten und Unternehmensstrukturen sollen Kosten
eingespart werden. Die Einsparungen sind notwendig, um unser zukünftiges
Wachstum zu sichern“, heißt das im Wirtschaftsdeutsch von Sven Studer.
Und soll bedeuten: Wenn einzelne Werke nicht dichtgemacht werden, sind
später noch mehr Standorte in Gefahr.
Doch laut
des Firmensprechers sollen die Baalberger Fachkräfte nicht ohne
Unterstützung in die Arbeitslosigkeit entlassen werden. „Es gibt einen
Sozialplan. Wie wir die Fachkräfte für die Vermittlung fit machen, ist
noch zu klären. Dazu laufen derzeit die Verhandlungen zwischen den
Betriebsparteien. In Prüfung ist die Einrichtung einer
Transfergesellschaft“, so Studer.
Transfergesellschaft denkbar.
Eine
Transfergesellschaft sieht auch die Bernburger Agentur für Arbeit als
ein gutes Mittel, um den Kündigungen die Härte zu nehmen.
Transfergesellschaften, so die Arbeitsagentur, verfolgen den Zweck,
konkret von Arbeitslosigkeit bedrohten Mitarbeitern eines Betriebes im
Rahmen einer maximal einjährig befristeten Beschäftigung neue
Arbeitsverhältnisse zu vermitteln.
Der Wechsel in eine
Transfergesellschaft sei für die Beschäftigten allerdings freiwillig.
Betriebsrat
und auch die Gewerkschaft, so teilte die IG BAU mittlerweile mit,
arbeiten an einem Sozialplan. Der sei noch nicht ganz fertig. Derzeit
laufen Gespräche.
Text-/Bildquelle:
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Historie
Seit 2003 in österreichischer Hand
03.01.2014 - 09:22 Uhr
Vor 158 Jahren begann die
Geschichte der Ziegelherstellung im Bernburger Ortsteil Baalberge. Carl
Buchmann gründete das Unternehmen, zunächst um Kies abzubauen. Doch was
unter der Oberfläche zum Vorschein kam, war Tonerde.
Die einstige Baalberger Ziegelei
befand sich in der Nähe der Kirche, sie wurde allerdings schon 1976 dem
Erdboden gleich gemacht. Bereits 20 Jahre zuvor nahm eine zweite
Ziegelei die Produktion auf - unter der selben Leitung.
Einige Jahre
nach der Wende übernahm das österreichische Unternehmen Wienerberger die
Baalberger Ziegelei.
Nach eigenen Angaben ist
das Unternehmen der größte Ziegelproduzent weltweit.
Insgesamt
beschäftigt Wienerberger rund 13 000 Mitarbeiter an 215 Standorten in 30
Ländern, darunter auch in Polen, Estland, Finnland, Ungarn, Dänemark,
Schweden sowie Frankreich und USA. Standorte in Deutschland befinden
sich unter anderem in Görlitz, Erfurt, Wefensleben und Bad Schmiedeberg.
Gegründet hat der Ziegelproduzent bereits im Jahr 1819 in Wien.
Textquelle:
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Schließung
Ziegelwerk Baalberge hat Betrieb eingestellt
Im Ziegelwerk Baalberge stehen die Bänder nun endgültig still.
In diesem Jahr soll der Ausverkauf auf dem Gelände enden.
(BILD: Engelbert Pülicher)
Von Katharina Thormann
Im Ziegelwerk Baalberge stehen nun endgültig die Bänder still.
Restbestände sollen im Laufe des Jahres verkauft werden. Für das Gelände
gibt es bereits einen ersten Interessenten.
Baalberge/MZ.
Die Werkstore sind verriegelt. Die
Mitarbeiterparkplätze leer gefegt. Seit Ende des Jahres geht nichts mehr
in der Ziegelei am Ortsrand von Baalberge, die vom österreichischen
Wienerberger Konzern betrieben wird.
Ausgenommen davon ist nur der
Ausverkauf der Ziegel, die sich an einigen Stellen auf dem Werksgelände
noch meterhoch in die Höhe stapeln.
Noch in diesem Jahr sollen alle
Restbestände von der übrig gebliebenen Mannschaft verkauft sein, teilte
das Unternehmen bereits im vergangenen Frühjahr seine Pläne mit.
Ernsthafte Interessenten.
Doch
noch bevor das Werksgelände komplett beräumt ist, zeichnet sich schon
jetzt ein erster Lichtblick ab.
„Es gibt einen ernsthaften Interessenten
für das Gelände“, bestätigt Bernburgs Dezernent Holger Dittrich auf
Nachfrage. Wer sich für das Grundstück interessierte, wollte er
allerdings nicht verraten. Genauso wenig, was der Investor künftig mit
der Fläche und vor allem mit dem Tagebau vorhat. Nur soviel: Auch wenn
die Bernburger Stadtverwaltung die Gerüchte weder bestätigen noch
dementieren wollte, soll es sich bei dem Interessenten um ein bekanntes
Bernburger Unternehmen handeln.
Für die mehr als 30 Mitarbeiter der
Baalberger Ziegelei, für die das neue Jahr zum Teil ohne Aussicht auf
einen neuen Job begonnen hat, war es ein Abschied auf Raten.
Bereits im
Frühjahr hatte das Unternehmen angekündigt, den traditionsreichen
Standort in Baalberge zu schließen.
Als Gründe wurden Sparzwänge des
weltweit agierenden Konzerns genannt. Die Finanzkrise hatte sich auch
negativ auf die Baubranche und damit auf die Nachfrage nach Ziegeln
ausgewirkt.
Seit Ende Mai steht die Produktion nun schon still. Die
Herstellung von Vormauerziegeln, Pflaster- und Kanalklinkern wurde auf
andere Werke des Unternehmens ausgelagert.
Hoffen auf Nachfolgerfirma.
Einige
Mitarbeiter hätten nach MZ-Informationen das Angebot genutzt, in eine
Transfergesellschaft einzutreten, um zumindest vorübergehend finanziell
abgesichert zu sein.
Alle anderen hatten bereits am 30. November ihre
letzte Schicht.
Wie vielen Mitarbeitern ein Job an anderen Standorten
des Konzerns angeboten wurden, ist offen. Beim österreichischen
Unternehmen war am Donnerstag trotz mehrmaliger Versuche über Telefon
und E-Mail niemand für Nachfragen zu erreichen. Mit großem Bedauern hat
die Stadt Bernburg das Aus der Ziegelei aufgenommen. „Es ist besonders
für die Mitarbeiter schwer. Wir hoffen natürlich, dass sie in der Region
wieder Arbeit finden“, so Dezernent Holger Dittrich, der nun alle
Hoffnungen in den Interessenten setzt. „Es wäre gut, wenn das Gelände
von einer Nachfolgefirma weitergenutzt wird. Vielleicht entstehen so
auch wieder neue Arbeitsplätze“, ist Dittrich zuversichtlich.
Bild-/Textquelle:
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Und weil es hier und so schön in den Gesamtzusammenhang paßt noch ein weiterer Artikel zum Thema
Ziegelwerke, Ziegel-/Baustoffmarkt, Marktentwicklung und -bereinigung....
....auch und gerade durch die große Firma "W.".
Die Marktnummer -1- kauft die Nummer -2-....und das Kartellamt....nun ja, das sah wohl keinen Handlungsbedarf....however.
seinerzeit wie folgt:
Baustoffkonzerne Wienerberger kauft Megalith-Gruppe
19.06.2001 21:02 Uhr
Die Wienerberger Ziegelindustrie übernimmt zum 1. Juli 2001 neun Werke
des Konkurrenten Megalith-Gruppe.
Hintergrund der Übernahme ist die
anhaltende Rezession in der Baubranche.
Hannover/Reuden/MZ.
Die Wienerberger Ziegelindustrie GmbH mit Sitz in
Hannover, zu der auch das Ziegelwerk in Reuden gehört, hat eine
Vereinbarung zur Übernahme der Megalith-Gruppe zum 1. Juli 2001
unterzeichnet.
Die Megalith-Gruppe ist der zweitgrößte Ziegelproduzent
in Deutschland und betreibt insgesamt neun Werke.
Vier haben ihren
Standort in den neuen Bundesländern, zwei davon im thüringischen
Eisenberg.
Die anhaltende Rezession in der Baubranche zwinge
viele Hersteller, Produktionskapazitäten den Marktentwicklungen
anzupassen, heißt es in einer Erklärung von Wienerberger zur Übernahme
des Konkurrenten.
Ein drastischer Rückgang im Neubau habe jetzt zu einem
ruinösen Wettbewerb geführt. Klaus Hoppe, Geschäftsführer der
Wienerberger Ziegelindustrie erklärte: "Unser Ziel ist , die
Kapazitätsauslastung der Produktionsstandorte für Ziegel in Deutschland
marktorientiert zu optimieren." Man werde sorgfältig und
verantwortungsbewusst prüfen, um Betriebsstätten weiter zu führen und
damit Arbeitsplätze zu erhalten.
Rolf Prager, Leiter der Betriebsstätte in Reuden,
erwartet, dass auf weitere Sicht vier bis fünf Werke geschlossen
werden, nachdem durch die Übernahme von Megalith vollzogen ist.
"Der
ökonomische Vergleich wird entscheiden, welche Werke abgeschaltet
werden", blickte er voraus. Für den Standort Reuden sieht er gute
Perspektiven. Das Werk sei in den vergangenen Jahren beständig weiter
entwickelt worden und beschäftige derzeit 50 Mitarbeiter. Die
produzieren täglich etwa sechs Häuser. Die Kapazität der
Produktionsstätte beträgt rund das Doppelte.
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