Ziegelei / Ringofen Schuerhoff
-Zerstörung-
Wie es halt so geht.
Jahrzehntelang standen der Ringofen und das Zieglerhaus unberührt und m.o.w. vergessen am Feldrand.
Der Besitzer sorgte für Ordnung.
Das Gelände wurde gemäht.
Und es wurde vor allem keinerlei Müll deponiert.
Alles sah geradezu gepflegt aus.
Dann meldete sich der Denkmalschutz mit Überlegungen zur Unterschutzstellung des Ringofens.....und das endete dann tragisch....schade.
Wirklich schade.
Heute steht der Ringofen immer noch....allerdings m.o.w. zerstört.
Dazu schrieb die regionale Zeitung seinerzeit:
31.05.11
Historischer Ringofen war binnen Tagen eine Ruine
BAD SASSENDORF ▪ Ein rötlich-brauner Haufen, durchsetzt mit etlichen
Ziegelsteinen: Das ist alles, was von einem potenziellen Denkmal übrig
geblieben ist. Dabei war der historische Ringofen auf einem Bauernhof in
Heppen vor einigen Wochen in seiner Grundstruktur mitsamt den Gewölben
noch gut zu erkennen.
Die
Helfer um Kreisheimatpfleger Peter Sukkau können den ursprünglichen
Erhaltungszustand mit einigen Fotos belegen. Auf den Ringofen aufmerksam
geworden waren sie im Rahmen einer Spurensuche, um für das Projekt
„Kulturlandschaft am Hellweg“ inter essante Objekte ausfindig zu machen.
Durch das Projekt soll ein Führer mit interessanten Zielen links und
rechts des Hellwegs erstellt werden, der unter anderem touristisch
vermarktet werden soll.
Der
Ringofen auf dem Bauernhof in Heppen kann hier jedenfalls nicht mehr
verzeichnet werden. Kreisheimatpfleger Sukkau vermutet, dass der
betreffende Landwirt Auflagen befürchtet hat, wenn der Ringofen von den
Behörden als Denkmal deklariert worden wäre.
„Da sind wohl Fakten
geschaffen worden“, erklärte Sukkau verärgert: „Ich betrachte das als
Vernichtung erhaltenswerten Kulturguts.“
Kreisheimatpfleger: „Kulturgut vernichtet“
Solchen
Bewertungen gegenüber zeigte sich Christian Hoebel vom Referat für
technische Kulturdenkmale beim LWL-Amt für Denkmalpflege in Westfalen
äußerst zurückhaltend.
Die Denkmalpfleger aus Münster waren von Sukkau
beziehungsweise der Gemeinde Bad Sassendorf als Unterer Denkmalbehörde
auf den Ringofen aufmerksam gemacht worden.
Als eine Mitarbeiterin des
LWL-Denkmalamtes, die dem Eigentümer ihren Besuch acht Tage zuvor
angekündigt hatte, zur Besichtigung des Ringofens auf dem Hof eintraf,
gab es aber nichts mehr zu prüfen. „Zum Zeitpunkt der Besichtigung fand
die Kollegin eine Ruine vor“, erläuterte Hoebel. Der Eigentümer habe bei
dem Ortstermin wortreich erklärt, dass er an dem Ringofen lediglich
Aufwuchs entfernt und Maßnahmen wegen der Verkehrssicherheit
durchgeführt habe.
Eine
Schilderung, die Sukkau für nicht nachvollziehbar hält. Das
LWL-Denkmalamt wollte sich zu solchen Mutmaßungen jedoch dezidiert nicht
äußern. Hoebel: „Wir müssen uns als Amt an den Zustand zum Zeitpunkt
der Besichtigung halten.“ Dem Denkmalexperten zufolge hätte der Ringofen
durchaus denkmalwürdig sein können: „Dieser Standort hätte bei gutem
Erhaltungszustand sicher eine Diskussion ausgelöst - Ergebnis offen.“
Ringöfen
seien früher weit verbreitet gewesen, so seien für den Kreis Steinfurt
150 ehemalige Standorte bekannt. Heute gebe es in Westfalen aber nur
noch vier erhaltene, denkmalwerte Exemplare. Wenige weitere seien als
Rudimente bekannt. „Ring öfen sind als industrielle Kulturobjekte selten
geworden, von daher muss man sich jedes Objekt genau anschauen“, sagte
Hoebel. ▪ tbg
Textquelle:
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