Bockhorner Klinker
an
Högers Chilehaus, Hamburg
Jeder Ziegelproduzent ist stolz auf seine Produkte...nun ja, da nehmen wir große Konzerne mal aus.
Den Namen, an den ich gerade denken muss -mit *W* fängt er an-, den nenne ich hier mal nicht...
Trotzdem.
Die Ziegelei Uhlhorn weist sogar ausdrücklich auf Ihrer WEBseite auf das
Objekt Chilehaus, Hamburg
hin...
Das Chilehaus ist ein 1922 bis 1924 erbautes Kontorhaus im Hamburger Kontoshausviertel, das beispielgebend für den Backsteinexpressionismus der 1920er Jahre war, der von Backsteingotik und Expressionismus inspiriert war.
Der Bau stellt mit seinen 36.000 m² Geschossfläche
bis zu zehn Stockwerken auf einer Grundfläche von 5.950 m² eines der
ersten Hamburger Hochhäuser dar. Mit seiner an einen Schiffsbug
erinnernden Spitze nach Osten ist es zu einer Ikone des Expressionismus
in der Architektur geworden...
...Zum verwendeten Bockhorner Klinker schreibt Höger:
„Erwähnt
sei noch, daß ich für die Fronten des Chilehauses ausgerechnet
Ausschußklinker wählte, die sonst normalerweise allenfalls für
Schweinställe, Fußböden-Pflasterungen gut genug gehalten würden. Mir
aber waren diese deformierten Brocken für meinen Riesenbau gerade so
gut, nur durch ihre natürliche Knupperigkeit, so wie sie durch höchste
Feuersglut wurden, waren sie mir lieb, nur ihnen verdanke ich einen
Großteil der Wirkung des Riesenbaus, durch sie erhielt der Bau seine
Beschwingtheit und nahm dem Riesen seine Erdenschwere.“
Dies
bedeutet in Hinblick auf die kurze Bauzeit und die benötigte
Ziegelanzahl aber keineswegs, dass Ausschuss verwendet wurde, allenfalls
hat man nach einer solchen Vorlage Klinker herstellen lassen. Gleiche
Klinker sind offenbar auch beim Bau der Oberhafenkantine verwendet worden.
Die ruhigen Flächen zwischen den Fenstern wurden im märkischer Verband (zwei Läufer, ein Binder) gemauert. Die Lisenen,
kräftig ausgearbeite senkrechte Streifen zwischen den Fenstern bestehen
aus jeweils zwei Ziegeln, die im Winkel von 45° gemauert sind und alle
sieben Lagen gerade mit der Mauer verankert sind.
Am keramischen Wandschmuck der Fassade und auch der Treppenhäuser war der Bildhauer Kuöhl maßgeblich beteiligt.
In einem nachgelassenen Aufsatz berichtet Höger von 17 Senatsanträgen
zum Bau, unter anderem auch für die Überbauung der öffentlichen Straße Fischertwiete. Seine Entwürfe fanden zunächst beim Bauherrn und der Fassadenkommission
wenig Gefallen, da der monumentale Bau 2.800 gleiche Fenster aufwies
und Langeweile befürchtet wurde. Zur Auflockerung der Dachkonstruktion
wurde als neue Lösung mit Staffelgeschossen gearbeitet, die dem Bauherrn
als zu neumodisch erschienen...
...Schon kurz vor seiner Übergabe an den Bauherrn wurde das Chilehaus
vielfach weltweit abgebildet. Dazu trug vor allem die exzellente
Architekturfotografie von Högers „Hausfotografen“ Carl und Adolf Dransfeld
aus Hamburg-Winterhude vom März 1924 bei. In ihrem spektakulärsten Foto
inszenierten sie durch Einsatz eines Spezialobjektivs dramatisch die
Ostspitze des Gebäudes und bildeten sie aus extremer Untersicht ab. Das Chilehaus wurde so zum am meisten abgebildeten deutschen
Architekturmotiv der 1920er Jahre, das auch von sehr vielen Künstlern in
eigenen Werken verarbeitet wurde...
Text-/Bildquelle:
----->
Wiki P. / Chilehaus
Das -----> Chilehaus im WWW...
....gebaut mit Bockhorner Klinkern....
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