Samstag, 18. Januar 2014

Ziegelei Schwarting, Borgstede / "Bockhorner Klinker" (I.)

Weiter geht es wiederum mit einem traditionsreichen Unternehmen aus einem traditionellen Ziegelrevier...

Ziegelei Schwarting, Borgstede / "Bockhorner Klinker" (I.)

Die Ziegelei findet sich sogar in der Wiki P. ...ist aber bedauerlicherweise mittlerweile auch schon Geschichte...


1839/40 errichtete Johann Rencke Kronsweyde eine Ziegelei mit Ringofen. Diese Ziegelei, die später von Johann Schwarting gekauft und dann als Werk 2 bezeichnet wurde, existiert heute nicht mehr.



















Ziegelei Schwarting Nr. 1 (1890)



Die zweite Ziegelei entstand 1869 auf der Korngast. 

Als 1906 Johann Schwarting starb, übernahm sein Sohn Carl die beiden Ziegeleien. Karl Günter Schwarting hat seit 1945 das Erbe verwaltet, ausgebaut und Ende 1984 die Leitung der Fabrik seiner Tochter Hilke übertragen.

Das Werk 2 wurde 1963 stillgelegt, als für die zwei Ringöfen der beiden Ziegeleien ein Tunnelofen auf Werk 1 gebaut wurde. 

Die Öfen werden nicht mehr mit Torf, sondern mit Erdgas beheizt. 

Während früher die menschliche Arbeitskraft im Vordergrund stand, ist der heutige Betrieb in wesentlichen Teilen automatisiert. Die geformten Ziegelrohlinge müssen vor dem Brennen trocknen. Damals mussten in einem halben Jahr, nämlich vom Frühjahr bis zum Herbst, so viele Steine geformt und in Freilufttrockenschuppen getrocknet werden, um das ganze Jahr hindurch brennen zu können. Deshalb arbeiteten in den Sommermonaten lippische Saisonarbeiter auf den Ziegeleien. 

Heute wird die anfallende Kühlwärme aus den Tunnelöfen im durchgehenden Jahresbetrieb für die Trocknung genutzt.

Bis in die 1950er Jahre hinein grub man den Lehm mit dem Spaten, heute werden Bagger eingesetzt. 

Bis etwa 1950 kam der Lehm aus Nachbardörfern, aus dem Staatsforst, danach aus entfernter gelegenen Dörfern und weiterhin aus dem Staatsforst. Vor über 100 Jahren wurde der Lehm mit Pferdewagen transportiert, seit etwa 1890 bis Mitte der 1950er Jahre mit der Feldbahn und heute mit Lastkraftwagen. Der Lehmberg nördlich der Bockhorner Straße wurde seinerzeit angelegt, weil das Abbaurecht in Hansens Busch auf 50 Jahre bis 1975 begrenzt war.

Wegen der stark nachlassenden Nachfrage im Bausektor war Schwarting gezwungen, das Unternehmen zu verkaufen. 

Kurzfristig war von 2008 bis zur Schließung Ende 2009 die Wienerberger Ziegelindustrie GmbH, Hannover, Eigentümerin des Werkes. Die Produktion der Bockhorner Klinker wurde unter anderem nach Kirchkimmen bei Hude verlagert. Somit gibt es nach 170 Jahren keine Ziegelei mehr in Borgstede.


Text-/Bildquelle:
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Wiki P. / Borgstede - Ziegelei Schwarting 



Ich war im Sommer 2011 im Rahmen eines Wochenendkurzurlaubs einmal dort vor Ort...



































...Fortsetzung folgt...




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