Immerath (Erkelenz)...das Ende naht...01.05.2015...
...nach dem Besuch der Windmuehle Immerath ging es am Tag der Arbeit 2015 weiter in das mittlerweile so gut wie vollständig verlassene Dorf Immerath...
Braunkohle-Tagebau
Stille Tage in Immerath
13.01.2015
Das niederrheinische Dorf Immerath muss bald dem vorrückenden Tagbau
Garzweiler II weichen. Auch der Immerather Dom wird dann abgerissen. Im
Dorf sind höchstens noch fünf oder sechs Häuser bewohnt.
Von Norbert Kurth
Erkelenz-Immerath. Der dunkle, graue und regnerische Tag lässt die
ausgestorbenen Straßen von Immerath gespenstisch wirken. Menschen sind
weit und breit nicht zu sehen. Im Dorf sind höchstens noch fünf oder
sechs Häuser bewohnt. Drei oder vier Autos stehen an der Straße: Die
restlichen Bauten sind verbrettert und vernagelt. Im Krankenhaus an der
Lützerather Straße mit dem benachbarten Kloster Haus Nazareth rührt sich
seit 2009 keine Hand mehr. Die Fassade bröckelt, nur der Schriftzug
Hermann-Josef-Krankenhaus erinnert daran, dass hier für viele
Immerather, aber auch für Menschen aus dem Umland, die erste
Anlaufstelle für medizinischer Hilfe war. In den 60er-Jahren war es das
Erkelenzer Kreiskrankenhaus. Jetzt bröckeln die Wände.
Nur
die Kirche St. Lambertus mit ihren beiden markanten Türmen scheint dem
Verfall zu trotzen. Doch auch das Schicksal dieser Kirche, als Dom von
Immerath bekannt, ist längst besiegelt. Wie das gesamte Dorf wird auch
St. Lambertus wohl in diesem Jahr vom Abbruchbagger niedergemacht...
...Die Bevölkerung verlässt den Ort schon seit 2006. Da
entstanden die ersten Häuser in Neu-Immerath. Für die Immerather war das
so etwas wie ein Dammbruch, viele folgten und begannen, neue Häuser zu
bauen. Ende 2013 wurde die Kirche entweiht. Schlusspunkt der kirchlichen
Geschichte war dann Ausbau der bis zu 1250 Kilogramm schweren Glocken
aus den beiden Türmen vor etwa einem Jahr. Einige von ihnen werden in
die Kapelle nach Neu-Immerath gebracht. Seither ist die Kirche
verschlossen und wird derzeit als Lager genutzt.
Die
riesigen Kohlebagger rücken unaufhaltsam näher. Vom Ortsrand aus sind
sie schon zu sehen. Große Berge von Schutt erinnern daran, dass hier
Menschen gelebt haben. Gut zwei Jahre wird der Abbruch des restlichen
Dorfes noch dauern. 2017 werden die Kohlebagger den Ort endgültig
erreicht haben.
----->
...Fortsetzung folgt...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen