Immerath (Erkelenz)...das Ende naht...01.05.2015...VI.
...Fortsetzung der kleinen Rundgangs-Bilderserie vom 01.05.2015...
Kloster Haus Nazareth /
Hermann-Josef-Krankenhaus
Seit 1881 hatte die aus Lüttich stammende Kongregation der Töchter vom Heiligen Kreuz in Düsseldorf-Rath eine Erziehungsanstalt für Epileptikerinnen
unterhalten, die aber bald überbelegt war, so dass sie im Jahre 1901
eine neue Niederlassung in Immerath gründete. In den Jahren 1902 und
1903 wurden Kloster, Kapelle und Krankentrakt gebaut und bereits 1904
beherbergte die Anstalt 95 Kranke, die von 16 Schwestern betreut wurden.
1921 wurde sie eine Erziehungsanstalt für nicht mehr schulpflichtige Fürsorgezöglinge und erhielt 1926 den Namen Haus Nazareth.
Auch die Patientinnen von Haus Nazareth waren der nationalsozialistischen Ideologie zur Vernichtung lebensunwerten Lebens ausgesetzt. In den Jahren 1941 bis 1944 fielen 125 von ihnen der geheim gehaltenen und später als Aktion T4
bekanntgewordenen Mordwelle zum Opfer. Der Öffentlichkeit wurde
vorgetäuscht, dass die Patienten verlegt würden, weil man kriegsbedingt
Krankenhäuser benötigte, tatsächlich führte der Weg in die
Tötungsanstalten der Nazis.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges diente Haus Nazareth als Lazarett.
Als nach dem Krieg das Krankenhaus in Erkelenz zerstört war, wurde es
vorübergehend Kreiskrankenhaus. 1962 folgte der Neubau eines
Krankenhauses, das 1976 zunächst eine Kooperation mit dem Erkelenzer
Krankenhaus ein- und 1988 in dessen Trägerschaft überging. Das Kloster
selbst diente danach noch als Altersruhestätte für Schwestern der
Kongregation und wurde im Jahre 2001 schließlich aufgelöst. Das
Krankenhaus mit seinen Fachabteilungen ist 2009 in das erweiterte Hermann-Josef-Krankenhaus in Erkelenz umgezogen...
...Fortsetzung folgt...
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Ergänzung Umsiedlungsbericht 2013
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